Rekultivierte ehemalige Spülkippe im Tagebau Regis I

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Regis-Breitingen
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 05′ 52,76″ N: 12° 25′ 36,24″ O 51,09799°N: 12,42673°O
Koordinate UTM 33.319.828,25 m: 5.663.871,40 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.529.997,93 m: 5.662.631,86 m
Eine fast 40 ha große Fläche des Restlochs vom Tagebau Regis I, welcher von 1906 bis 1932 in Betrieb war, ist heute noch durch sein Bodenrelief, seine nichtlandwirtschaftliche Nutzung sowie seine dauerhaft begrünte und teils baumbestandene Erscheinung in der Bergbaufolgelandschaft erkennbar. Nach der Auskohlung wurde das Restloch vermutlich mehrere Jahrzehnte lang als Deponie genutzt. Einerseits trug man über mehrere Abkippstellen Abraum der zahlreichen Nachbartagebaue mittels Verspülung ein (gleisgebunden über Großraumwagen und Druckwasserleitungen), andererseits wurde Asche und Kohlentrübe aus dem Werk Regis über Rohrleitungen direkt in die Grube verspült.
Spätestens nach 1990 dürfte die umfangreiche Rekultivierung begonnen haben. Belegt sind Baumpflanzaktionen der Jahre 2007 und 2010. Initial wurden die Maßnahmen durch die Stiftung Wald für Sachsen und den Naturschutzverband Freiberg durchgeführt. Spenden der MIBRAG und von Vattenfall unterstützten das Vorhaben genauso wie Regis-Breitinger Schüler durch das Pflanzen der Bäume. Auf der einstigen Tagebau- und späteren Kippenfläche soll ein Teil des in Summe 80 ha großen Osterholzes entstehen. Es wächst ein heimischer Laubwald mit gepflanzten seltenen Arten wie Traubeneiche, Winterlinde, Bergahorn, Esche, Vogelkirsche sowie Wildapfel und -birne. Ein weiterer Teil der Fläche soll über den natürlichen Samenpflug von Birke, Erle u. a. ergrünen. Damit soll sich allmählich die Gestalt der Bergbaufolgelandschaft zugunsten des Klima- und Bodenschutzes, der Luftreinhaltung und Erholung entwickeln. Der Landschaftsausschnitt zwischen Deutzen und Regis-Breitingen markiert als Bergbaufolgelandschaft die lokale Wirtschaftsgeschichte sowie die über Jahrzehnte dauernden Veränderungsprozesse vom Tagebau über die Deponie bis hin zur Rekultivierung.

LfD-BKM/2023

Datierung:
  • nach 1932

Quellen/Literaturangaben:
  • Ehemaliger Tagebau Regis wird in den kommenden Jahren zum Laubwald aufgeforstet. In: Leipziger Volkszeitung-Borna-Geithain, 05.04.2007, S. 21.
  • Landesamt für Archäologie Sachsen: Luftbilder 1950er Jahre. 2021.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0: DGM2 Sachsen. 2022.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0: TK25AS Aktualitätsstand 1976-1989. 2022.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Borna-West/Regis/Pahna. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2017, S. 4.
  • Mittelschüler setzen morgen Waldmehrungsprojekt der Stiftung Wald für Sachsen fort. In: LVZ-Borna-Geithain, 26.10.2010, S. 19.

BKM-Nummer: 30200313

Rekultivierte ehemalige Spülkippe im Tagebau Regis I

Schlagwörter
Ort
Regis-Breitingen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Rekultivierte ehemalige Spülkippe im Tagebau Regis I”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200313 (Abgerufen: 24. März 2025)
Seitenanfang