Haselbacher See

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Haselbach (Thüringen), Meuselwitz, Regis-Breitingen
Kreis(e): Altenburger Land, Leipzig
Bundesland: Sachsen, Thüringen
Koordinate WGS84 51° 04′ 58,15″ N: 12° 23′ 54,99″ O 51,08282°N: 12,39861°O
Koordinate UTM 33.317.799,77 m: 5.662.253,99 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.528.037,00 m: 5.660.933,13 m
  • Luftbild zum Haselbacher See aus Südosten, vorn einer der beiden kleineren Tagebaurestseen der Haselbacher Grube, am oberen Uferbereich kennzeichnen Inseln den einstigen Damm der Kohlenbahn, im Bildhintergrund zeigt sich der Tagebau Vereinigtes Schleenhain

    Luftbild zum Haselbacher See aus Südosten, vorn einer der beiden kleineren Tagebaurestseen der Haselbacher Grube, am oberen Uferbereich kennzeichnen Inseln den einstigen Damm der Kohlenbahn, im Bildhintergrund zeigt sich der Tagebau Vereinigtes Schleenhain

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Der Tagebau Haselbach wurde als Nachfolger mehrerer kurz vor der Auskohlung stehender Nachbartagebaue im Gebiet der beiden mitteldeutschen Teilreviere Meuselwitz-Altenburg und Borna-Leipzig 1955 aufgeschlossen. Er ist zugleich der letzte Braunkohlentagebau im Altenburger Land. Heute befindet sich der Tagebaurestsee Haselbach auf der Ländergrenze von Thüringen und Sachsen. Der Tagebau lag zwischen Ramsdorf und Wildenhain im Westen, dem Tagebau Schleenhain im Norden, der Bahnlinie Leipzig–Hof im Osten und dem Kammerforst im Süden. Die kleine Siedlung der Schäferei Ramsdorf sowie ein Teil des Kammerforstes wurden für den Grubenbetrieb devastiert. Nach einer großen Fließrutschung 1977 kam es zur vorzeitigen Stilllegung und die Planungen zur Rekultivierung des letzten Baufeldes III in einen Tagebaurestsee begannen. Die Böschungssanierung dauerte von 1980 bis 1994 an. Neben dem Grundwasser- und Oberflächenzufluss setzte die Flutung über Sümpfungswasser aus dem Tagebau Vereinigtes Schleenhain erst 1993 ein und wurde 2002 beendet. Zur Stützung des Wasserspiegels wird weiterhin gelegentlich über einen Zuleiter im Nordosten, welcher auf eine Geländevertiefung der ehemaligen Kohlenbahn zurückzuführen ist, Wasser aus dem Tagebau eingeleitet. Aufgrund der langen Dauer von der Tagebaustilllegung bis zum Erreichen des Endwasserstandes sind die Uferbereiche bereits weit in ihrer Vegetation entwickelt. Im Nordwesten, Osten und Süden gibt es naturnahe Strandbereiche. Ein intensiv nutzbarer Strand wurde insbesondere im Südwesten angelegt. Weitere Sportmöglichkeiten wie Tauchen und Angeln bereichern das Freizeitangebot. Die Wasserqualität ist gut, aber erfüllt nicht die Kriterien eines EU-Badegewässers. Der Osten des Sees ist als Teil des Europäischen Vogelschutzgebietes »Bergbaufolgelandschaft Haselbach« ausgewiesen.
Der 335 ha große See besitzt eine nur mittlere Tiefe von 7,5 m und eine maximale von 31 m, denn das Restloch wurde mit Abraum benachbarter Tagebaue weitgehend verfüllt. Neben dem genannten Zufluss im Nordosten besitzt er einen Ableiter im Nordwesten zur Schnauder. Kleine Inseln im Nordwesten markieren den ehemaligen Damm der Kohlenbahn. Eine in den See ragende Südspitze verweist auf den einstigen Ort der Tagesanlagen. Dass aus der Grube viel Ton als Begleitrohstoff der Kohlenindustrie gewonnen werden konnte, bezeugt noch immer die Tonhalde südlich des Sees, welche als Zwischenlager errichtete wurde. Sie liegt wie zwei weitere und viel kleinere Tagebaurestseen der Grube Haselbach in Thüringen. Der Tagebaurestsee Haselbach ist der südlichste See des Leipziger Neuseenlandes und besitzt eine wirtschaftsgeschichtliche und landschaftsgestalterische Bedeutung.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1977–2002

Quellen/Literaturangaben:
  • Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen, Regionale Plaungsstelle (Hg.): Mitteldeutsche Seenlandschaft. Gewässerkatalog 2019-2021. Seen, Fließgewässer, Kanäle. 6. vollständig aktual. u. erw. Aufl., Leipzig 2019, S. 108–111.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Haselbach/Schleenhain. Wandlungen und Perspektiven 09. Senftenberg 2019.
  • Eißmann, Lothar/Junge, Frank Wolfgang: Das Mitteldeutsche Seenland: vom Wandel einer Landschaft. Der Süden. Beucha 2013, S. 142–148.

BKM-Nummer: 30200299

Haselbacher See

Schlagwörter
Ort
Regis-Breitingen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Haselbacher See”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200299 (Abgerufen: 15. März 2025)
Seitenanfang