Erhalten sind auf dem etwa 2 ha großen Areal an der Hauptkreuzung des Ortes ein Teil der Produktions- und Nebengebäude sowie das straßenseitige Bürogebäude aus DDR-Zeit, ein markanter und in der Landschaft dominierender Schornstein aus gelben Ziegeln und ein Rest eines Schornsteins aus roten Ziegeln. Am authentischsten ist die zweigeschossige Fabrikantenvilla im aufwendigen Historismusstil mit Jugendstilelementen überliefert, welche in jüngster Zeit saniert wurde. Vermutlich stammt diese aus der Anfangszeit der Ziegelei und dürfte so zum ältesten Bauwerk des Areals zählen. Der Ziegeleikomplex steht beispielhaft für die Braunkohlenbegleitindustrie und ist ein städtebauliches, orts- und wirtschaftsgeschichtliches Zeugnis.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung um 1900
Quellen/Literaturangaben:
- Geologische Specialkarte des Königreichs Sachsen. Section Borna-Lobstädt, Nr. 42. 1903. URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90009057/df_dk_0004633.
- Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, Findbuch Bauakten Lobstädt.
- Pro Leipzig e. V. (Hg.): Das Bornaer Pleißeland. Zerstörung und Neuanfang. Leipzig 1994, S. 143f., 152.
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Witznitz. Wandlungen und Perspektiven 08. 2018, S. 4.
- Bauaktenarchiv Neukieritzsch, Alt-Witznitzer-Straße 11, 13.
BKM-Nummer: 30200262