Ehemalige Ziegelei Lobstädt, ursprünglich Fölgnersche Dampfziegelei

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 16,65″ N: 12° 26′ 49,64″ O 51,13796°N: 12,44712°O
Koordinate UTM 33.321.409,82 m: 5.668.265,50 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.531.399,10 m: 5.667.086,85 m
  • Einstige Ziegelei mit markantem Schornstein, Blick von südlicher B 176

    Einstige Ziegelei mit markantem Schornstein, Blick von südlicher B 176

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dreßler
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  • Einstige Fabrikantenvilla der Zieglei an der Glück-Auf-Straße

    Einstige Fabrikantenvilla der Zieglei an der Glück-Auf-Straße

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    Josephine Dreßler
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Die »Fölgnersche Dampfziegelei« wurde erstmalig in einer Karte aus dem Jahr 1903 verzeichnet. Möglicherweise entstand die Ziegelei bereits einige Jahre zuvor. Ab 1913 beteiligte sich der Duxer Kohlenverein, dem schon die unweit entfernte Brikettfabrik »Dora und Helene« in Großzössen gehörte, an der Ziegelei. Spätestens in den 1930er Jahren wurden beide von der Deutschen Erdöl AG (DEA) übernommen. Die Produktionsstätte befand sich in enger geschäftlicher wie räumlicher Verbindung zur Braunkohlenindustrie. Auf gemeinschaftlich genutzten Bahngleisen erhielt die Ziegelei das Material, welches im Abraum der Braunkohlentagebaue enthalten war und nutzte es so als Ausgangsstoff für die eigene Produktion. Zugleich benötigte die Industrialisierung Ziegelsteine als Baustoff für Fabriken und die Wohn- und Lebensstätten der Angestellten. In DDR-Zeit wurde die Ziegelei dem Baustoffkombinat Geithain unterstellt und von 1957 bis 1959 zu einer der modernsten im Land aus- und umgebaut, nachdem die Ziegelei Stöhna braunkohlenbedingt abgebaggert wurde. Eine zweite Bauphase fand von 1968 bis 1970 statt.
Erhalten sind auf dem etwa 2 ha großen Areal an der Hauptkreuzung des Ortes ein Teil der Produktions- und Nebengebäude sowie das straßenseitige Bürogebäude aus DDR-Zeit, ein markanter und in der Landschaft dominierender Schornstein aus gelben Ziegeln und ein Rest eines Schornsteins aus roten Ziegeln. Am authentischsten ist die zweigeschossige Fabrikantenvilla im aufwendigen Historismusstil mit Jugendstilelementen überliefert, welche in jüngster Zeit saniert wurde. Vermutlich stammt diese aus der Anfangszeit der Ziegelei und dürfte so zum ältesten Bauwerk des Areals zählen. Der Ziegeleikomplex steht beispielhaft für die Braunkohlenbegleitindustrie und ist ein städtebauliches, orts- und wirtschaftsgeschichtliches Zeugnis.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung um 1900

Quellen/Literaturangaben:
  • Geologische Specialkarte des Königreichs Sachsen. Section Borna-Lobstädt, Nr. 42. 1903. URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90009057/df_dk_0004633.
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, Findbuch Bauakten Lobstädt.
  • Pro Leipzig e. V. (Hg.): Das Bornaer Pleißeland. Zerstörung und Neuanfang. Leipzig 1994, S. 143f., 152.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Witznitz. Wandlungen und Perspektiven 08. 2018, S. 4.
  • Bauaktenarchiv Neukieritzsch, Alt-Witznitzer-Straße 11, 13.

BKM-Nummer: 30200262

Ehemalige Ziegelei Lobstädt, ursprünglich Fölgnersche Dampfziegelei

Schlagwörter
Ort
Lobstädt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehemalige Ziegelei Lobstädt, ursprünglich Fölgnersche Dampfziegelei”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200262 (Abgerufen: 22. März 2025)
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