Das Grundstück lag keine 300 m von der südlichen Werksgrenze entfernt. Wie weitere Wohnbauten der Betriebsangehörigen liegt es ebenso in der Glück-Auf-Straße, welche vom Ortskern Lobstädt nach Großzössen und zum Werk »Dora und Helene« führte. Die große, zweigeschossige Villa mit Mansardwalmdach wurde durch verschiedenste Elemente wie Fachwerkgiebel, einen verschieferten Erker, Wintergartenanbau oder einer kleinen vorgelagerten Terrasse aufwendig gestaltet. Sie ist umgeben von einem Garten mit Altbaumbestand. Darin liegt zwischen Haus und Straße ein rundes Brunnenbassin. Nördlich befindet sich ein Nebengebäude, welches dem Gärtner als Domizil diente. Eine massive straßenseitige Einfriedung mit einem integrierten Pavillon unterstreicht den gehobenen und repräsentativen Charakter des Grundstücks, welches eine vergleichsweise große Dimension besitzt. Es handelt sich um ein künstlerisches, wirtschafts-, bau- und ortsgeschichtliches Zeugnis der regionalen Braunkohlenindustrie.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- Erbauung 1907
Quellen/Literaturangaben:
- Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, Findbuch Bauakten Lobstädt.
- In der „Villa Lobstädt“ in der Glück-Auf-Straße entsteht ein Zentrum für Osteopathie. In: Leipziger Volkszeitung-Borna-Geithainer Zeitung, 01.03.2012, S. 18.
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Braunkohlenwerke Dora und Helene Großzössen (GND: 5073518-4)
BKM-Nummer: 30200256