Siedlung der Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna am Werk „Dora und Helene“ Großzössen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 23,23″ N: 12° 26′ 56,54″ O 51,13979°N: 12,44904°O
Koordinate UTM 33.321.551,05 m: 5.668.464,04 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.531.532,13 m: 5.667.290,99 m
  • BWG-Siedlung, exemplarisch der Blick von Südwesten auf die zweite Reihenhausgruppe von Süden und daran anschließende Doppelhäuser

    BWG-Siedlung, exemplarisch der Blick von Südwesten auf die zweite Reihenhausgruppe von Süden und daran anschließende Doppelhäuser

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dreßler
    Medientyp:
    Bild
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Die Lobstädter Siedlung der Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna (BWG) am Werk »Dora und Helene« Großzössen wurde 1921 bis 1922 entworfen. Bis 1924 waren bereits 26 Häuser, bis spätestens 1930 alle 36 und bis heute erhaltenen Wohneinheiten errichtet. Ursprünglich sollten mindestens drei weitere Doppelhäuser erbaut werden. Die Siedlung wurde ursprünglich von den Arbeitern des nahen Braunkohlenwerkes Großzössen bewohnt.
Sie befindet sich an der östlichen Seite der Glück-Auf-Straße, war doch die Westseite bereits mit Villen und Wohnhäusern für höhere Angestellte besetzt. Die Straße verband das historische Zentrum Lobstädts mit der nördlichen Ortserweiterung, die sich aufgrund der Existenz des Braunkohlenwerkes Großzössen sowie der Ziegelei Lobstädt ergab. Die 450 m lange und nur 40 m breite BWG-Siedlung zeichnet sich durch ihre lineare Ausdehnung parallel zur Straße aus. Dies ist nicht ungewöhnlich, wollte man doch keinesfalls Wohnhäuser auf potentiellen Tagebaugruben errichten. Aus diesem Grund mied man eine flächige Siedlungsausdehnung. Dennoch entstanden typische BWG-Wohngrundstücke mit Hausgärten. Sieben Doppelhäuser sind eingeschossig, die beiden südlichsten sowie die 18 Reihenhäuser sind zweigeschossig ausgebildet. Die neun Doppelhäuser sowie die drei Gruppen der Reihenhäuser wechseln sich unregelmäßig im Straßenbild ab. Auch die Gestaltung der traufständigen Fassaden ist trotz der Nutzung von Typenbauten wie dem Einfamilienhaus-Typ IV und der langen Aneinanderreihung nicht monoton in der Erscheinung. Die beiden südlichsten Häuser besitzen Erker, an anderen Gebäuden fallen die sehr flachen Risalite auf, die teils zu einem Zwerchhaus hochgezogen sind oder es treten kleinere Walmdachgauben auf. Die Mitte der Doppelhäuser wird dadurch betont. Allen Häusern sind die Abschlüsse mit Krüppelwalmdächern gemein. Die Arbeiterhäuser sind ein städtebauliches, sozial- und wirtschaftsgeschichtliches Zeugnis der Braunkohlenindustrie im Zusammenhang mit dem Braunkohlenwerk in Großzössen.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1921–1930

Quellen/Literaturangaben:
  • Ehrhardt, Paul Albert/Mackowsky, Walter/Schiemichen, Curt: 10 Jahre Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna m. b. H. Berlin/Leipzig/Wien 1931, S. VIII, IX, XII.
  • Kreisarchiv des Landkreises Leipzig in Grimma, Findbuch Bauakten Lobstädt.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna

BKM-Nummer: 30200254

Siedlung der Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna am Werk „Dora und Helene“ Großzössen

Schlagwörter
Ort
Lobstädt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Siedlung der Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna am Werk „Dora und Helene“ Großzössen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200254 (Abgerufen: 22. März 2025)
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