Ehemalige BWG-Siedlung im Neukieritzscher Osten

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 09′ 8,18″ N: 12° 24′ 54,9″ O 51,15227°N: 12,41525°O
Koordinate UTM 33.319.236,45 m: 5.669.934,89 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.529.159,43 m: 5.668.666,24 m
  • Teil der Siedlung Im Winkel mit einer hofartigen Platzsituation, Blick von Osten

    Teil der Siedlung Im Winkel mit einer hofartigen Platzsituation, Blick von Osten

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Die Siedlung im Osten des Ortes Neukieritzsch entstand zwischen den Jahren 1920 und 1924 und ist auf die Bergmanns-Wohnstättengesellschäft Borna mbh (BWG) zurückzuführen. Es handelt sich um Wohnhäuser von Angehörigen der lokalen Braunkohlenwerke. Der Leipziger Architekt Curt Schiemichen war sehr in die Bautätigkeit der BWG involviert, weshalb es wahrscheinlich ist, dass er und sein Büro auch diese Siedlung entwarfen und ihren Bauprozess leiteten. Es sind die ersten und zugleich meisten BWG-Wohnhäuser im Ort. Folgende Wohnbebauung entstand: 40 Wohneinheiten in 14 Doppel- und zwölf Reihenhäusern in der Schleenhainer, damals Lobstädter Straße, 24 Wohneinheiten in zwölf Doppelhäusern in der Schulstraße, damals Pürstener Weg, 16 Wohneinheiten in sechs Doppelhäusern und vier Reihenhäusern in der Karl-Marx-Straße, damals Lindenstraße und sechs Wohneinheiten in drei Doppelhäusern Im Winkel. Für den Tagebau Witznitz II mussten bis auf die nördlichsten fünf Gebäude der Schleenhainer Straße alle Häuser abgerissen werden. Einen Umsiedlungsstandort fand man 1954 in der Rudolf-Breitscheid-Straße.
Eine zentrale Rolle in der BWG-Siedlung nimmt die Schule auf dem Eckgrundstück ein, von wo aus sich linear nach Norden und Süden Doppelwohnhäuser erstrecken. Eine parallele Erweiterung befindet sich westlich in der Karl-Marx-Straße. Die monotone Reihung wird hier durch vier Reihenhäuser sowie die hofartige Anordnung der Häuser im Winkel durchbrochen. Bei den Gebäuden handelt es sich um eingeschossige, traufständige Satteldachbauten mit einer markanten, ausladenden Traufe, deren betonte Gestaltung sich am Ortgang fortsetzt. Gauben zieren fernerhin die Dachlandschaft. Die Reihenhäuser unterscheiden sich davon durch ihre Zweigeschossigkeit. Die Siedlung ist ein städtebauliches, sozial- und wirtschaftsgeschichtliches Zeugnis, welches durch die Braunkohlenindustrie entstand und durch sie teilweise zerstört wurde.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung zwischen 1920 und 1924

Quellen/Literaturangaben:
  • Ehrhardt, Paul Albert/Mackowsky, Walter/Schiemichen, Curt: 10 Jahre Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna m. b. H. Berlin/Leipzig/Wien 1931, S. VIII–XIII.
  • Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier. Beucha/Markkleeberg 2022, S. 242.
  • Sächsisches Landesvermessungsamt: TK5 Breunsdorf/42e. 1929. URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90065531/df_dk_0011500_42e.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna

BKM-Nummer: 30200234

Ehemalige BWG-Siedlung im Neukieritzscher Osten

Schlagwörter
Ort
Neukieritzsch
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Ehemalige BWG-Siedlung im Neukieritzscher Osten”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200234 (Abgerufen: 20. März 2025)
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