Lutherdenkmal

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 09′ 3,95″ N: 12° 24′ 34,31″ O 51,1511°N: 12,40953°O
Koordinate UTM 33.318.831,89 m: 5.669.818,28 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.528.759,96 m: 5.668.533,22 m
  • Obelisk mit Reliefs von Martin und Katharina Luther, Ansicht zum Markt

    Obelisk mit Reliefs von Martin und Katharina Luther, Ansicht zum Markt

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Es wird davon ausgegangen, dass die Frau Luthers als Katharina von Bora im benachbarten Lippendorf 1499 zur Welt kam. 1540 kaufte ihr Ehemann Martin Luther das Gut Zölsdorf von ihrem Bruder ab. Es sollte ihr als Witwensitz und Wirtschaftsgut für den Haushalt in Wittenberg dienen. Das Denkmal für Martin und Katharina Luther fand 1884 in Erinnerung an dieses Gut am ursprünglichen Standort in Zölsdorf (auch Zöllsdorf geschrieben) Aufstellung. Zuvor gab es an diesem seit 1802 wüsten Ort einen 1817 zum 300-jährigen Reformationsjubiläum aufgestellten Gedenkstein, der sich jedoch nicht erhielt. Zum 400. Geburtstag Luthers sollte 1883 ein neues und bis heute erhaltenes Denkmal errichtet werden. Nach Verzögerungen konnte das Werk des Bildhauers Adolf von Donndorf 1884 eingeweiht werden. Die drohende Devastierung des Lutherdenkmals durch den voranschreitenden Tagebau Schleenhain konnte durch die Demontage, die durch das Braunkohlenkombinat erfolgte, und den Transport nach Neukieritzsch 1983 verhindert werden. Es fand 1984 am Lutherweg seinen vorläufigen neuen Standort. Seit 1992 befindet es sich an seinem endgültigen Platz am damals neu gestalteten Markt in Neukieritzsch, wo das Denkmal zugleich als attraktiver Blickpunkt gilt. Damit kam es in das Zentrum des Ortes und steht unweit der später errichteten Katharina-von-Bora Kirche. Es befindet sich fast 1,2 km östlich vom Ursprungsort entfernt.
Der 3,50 m hohe, graue Granit-Obelisk besitzt zur Marktseite ein Relief. Dieses zeigt zwei Medaillons mit den Porträts von Martin und Katharina Luther. Die Inschrift lautet: „ZUR ERINNERUNG/DR. M. LUTHER UND KATH. LUTHER/1883“. Darunter ist am Sockel zu lesen: „GEWEIHT 1883“. Rückseitig steht geschrieben: „ZÖLSDORF/1540 VON LUTHER SEINER KATHARINA/ALS WITTWENSITZ GEKAUFT“.
Als Teil des Lutherweges ist das Mal fester Bestandteil der regionalen Erinnerungskultur. Es besitzt zudem eine künstlerische und religionsgeschichtliche Bedeutung. Es zeugt von zwei herausragenden Persönlichkeiten der deutschen und protestantischen Geschichte. Durch die Translozierung ist es nicht mehr am originalen Ort erhalten, aber besitzt dadurch auch Relevanz als wirtschaftsgeschichtliches Zeugnis der Braunkohlenindustrie.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung bez. 1884

Quellen/Literaturangaben:
  • GeoSN, dl-de/by-2-0: MB25 Aktualitätsstand 1922-1945. 2022.
  • Bergholtz, Detlef: Katharina von Bora - Die Lutherin [Infotafel].

Bauherr / Auftraggeber:
  • Entwurf/Ausführung: von Donndorf, Adolf (Bildhauer, GND: 118810898)

BKM-Nummer: 30200225

Lutherdenkmal

Schlagwörter
Ort
Neukieritzsch
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Lutherdenkmal”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200225 (Abgerufen: 16. März 2025)
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