Umsiedlung von Lobstädter Straße

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 39,62″ N: 12° 24′ 46,51″ O 51,14434°N: 12,41292°O
Koordinate UTM 33.319.042,41 m: 5.669.058,62 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.529.001,28 m: 5.667.782,77 m
  • Hofbildende Wohnblöcke an der östlichen Straßenseite

    Hofbildende Wohnblöcke an der östlichen Straßenseite

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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An der Schleenhainer Straße (ursprünglich Lobstädter Straße) entstand in den 1920er Jahren durch die Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna eine Wohnsiedlung aus 14 Doppel- und zwölf Reihenhäusern. Für den Tagebau Witznitz II mussten bis auf die nördlichsten fünf Gebäude alle Häuser dieser Straße abgerissen werden. Einen Umsiedlungsstandort für die 190 Menschen fand man 1954 in der Rudolf-Breitscheid-Straße. Dort ließ das Braunkohlenwerk Großzössen bis 1957 acht Wohnblöcke errichten. Aufgrund des geringen städtischen Raumes – Neukieritzsch war von mehreren Tagebauen umgeben – und der allgemeinen Wohnungsnot in den 1950er Jahren entstanden weniger großzügige Mehrfamilienhäuser anstelle der 30 Einfamilienhäuser.
Die Siedlung zeichnet sich durch zweigeschossige Walmdachbauten mit Bruchsteinsockel und Oculi in den Treppenhäusern aus. Sie besitzen einen bis drei Eingänge und stehen parallel oder orthogonal zueinander, sodass sich auf der östlichen Seite hofartige Situationen ergeben. Die Nebengebäude befinden sich jeweils hinter den Wohnhäusern. Später entstandene Garagen liegen etwas abgerückt westlich der Siedlung. Die Grünflächen sind zumeist als Rasen mit akzentuierenden kleineren Ziergehölzen ausgebildet. Authentisch sind in der Siedlung die Nebengebäude mit Satteldach und teils die unbefestigten mit Bordsteinen gefassten Wege erhalten. Die Siedlung ist ein exemplarisches und städtebauliches Zeugnis der 1950er Jahre. Zudem belegt es die wirtschaftsgeschichtliche Bedeutung der Braunkohlenindustrie.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1954–1957

Quellen/Literaturangaben:
  • Sächsisches Landesvermessungsamt: TK5 Breunsdorf/42e. 1929. URL: https://www.deutschefotothek.de/documents/obj/90065531/df_dk_0011500_42e.
  • Ehrhardt, Paul Albert/Mackowsky, Walter/Schiemichen, Curt: 10 Jahre Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna m. b. H. Berlin/Leipzig/Wien 1931, S. XII.
  • Pro Leipzig e. V. (Hg.): Das Bornaer Pleißeland. Zerstörung und Neuanfang. Leipzig 1994, S. 161.
  • Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier. Beucha/Markkleeberg 2022, S. 242, 243.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Braunkohlenwerk Großzössen (GND: 5073518-4)

BKM-Nummer: 30200224

Umsiedlung von Lobstädter Straße

Schlagwörter
Ort
Neukieritzsch
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Umsiedlung von Lobstädter Straße”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200224 (Abgerufen: 27. März 2025)
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