Das jüngere nördliche Baufeld ließ wohl ab etwa 1958 den Tagebaurestsee Blaue Adria entstehen. Der kompakte, längliche und 2,6 ha große See besitzt eine maximale Tiefe von 8 m. Die umgebende Böschung ist steil und von Bäumen gesäumt. Er wird als Badesee genutzt.
Die landschaftsgestaltende Blaue Adria ist das deutlichste Zeugnis der Thierbaumer Braunkohlenvergangenheit. Doch auch benachbarte kleinere Seen, wie an der Straße Anbau, sind Objekte der Bergbaufolgelandschaft. Der Name Kohlenstraße – eine Parallelstraße südlich zur Hauptstraße in Thierbaum – verweist insbesondere auf das größere Baufeld südlich des Ortes. Damit verdeutlicht sich die Wirtschaftsgeschichte Thierbaums und lässt weitere historische Zeugnisse, wie beispielsweise Gebäude, in diesem Zusammenhang vermuten.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- wohl um 1958
Quellen/Literaturangaben:
- Eißmann, Lothar/Junge, Frank Wolfgang: Das Mitteldeutsche Seenland: vom Wandel einer Landschaft. Der Süden. Beucha 2013, S. 199, 232.
- Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung. 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018, S. 21-32.
BKM-Nummer: 30200218