Blaue Adria

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Bad Lausick
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 06′ 28,83″ N: 12° 43′ 46,32″ O 51,10801°N: 12,72953°O
Koordinate UTM 33.341.061,14 m: 5.664.287,57 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.551.197,78 m: 5.663.913,12 m
  • Schrägluftbild aus Süden auf die Blaue Adria

    Schrägluftbild aus Süden auf die Blaue Adria

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
    Medientyp:
    Bild
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Bereits 1862 begann der Braunkohlenabbau durch den Thierbaumer Gutsherrn Carl Gottlob Poch. Die Besitzer der Grube wechselten häufig und damit auch deren Bezeichnung. 1876 nannte sich der Betrieb Sebastians Braunkohlenwerk und 1908 Braunkohlenwerk Thierbaum. Der Tagebau und die Veredelung endeten vermutlich erst 1958. Damit gehört das Werk zu den letzten aktiven im Revier Wurzen-Colditz-Grimma. Zu den Erzeugnissen gehörten neben Rohkohle zunächst handgestrichene Ziegel und später Nasspresssteine.
Das jüngere nördliche Baufeld ließ wohl ab etwa 1958 den Tagebaurestsee Blaue Adria entstehen. Der kompakte, längliche und 2,6 ha große See besitzt eine maximale Tiefe von 8 m. Die umgebende Böschung ist steil und von Bäumen gesäumt. Er wird als Badesee genutzt.
Die landschaftsgestaltende Blaue Adria ist das deutlichste Zeugnis der Thierbaumer Braunkohlenvergangenheit. Doch auch benachbarte kleinere Seen, wie an der Straße Anbau, sind Objekte der Bergbaufolgelandschaft. Der Name Kohlenstraße – eine Parallelstraße südlich zur Hauptstraße in Thierbaum – verweist insbesondere auf das größere Baufeld südlich des Ortes. Damit verdeutlicht sich die Wirtschaftsgeschichte Thierbaums und lässt weitere historische Zeugnisse, wie beispielsweise Gebäude, in diesem Zusammenhang vermuten.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • wohl um 1958

Quellen/Literaturangaben:
  • Eißmann, Lothar/Junge, Frank Wolfgang: Das Mitteldeutsche Seenland: vom Wandel einer Landschaft. Der Süden. Beucha 2013, S. 199, 232.
  • Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung. 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018, S. 21-32.

BKM-Nummer: 30200218

Blaue Adria

Schlagwörter
Ort
Thierbaum
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Blaue Adria”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200218 (Abgerufen: 28. März 2025)
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