Nördlicher und südlicher Kippensee Thräna

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 04′ 40,47″ N: 12° 29′ 2,9″ O 51,07791°N: 12,48414°O
Koordinate UTM 33.323.770,80 m: 5.661.499,83 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.033,92 m: 5.660.422,88 m
  • Vorn der nördliche Kippensee Thräna, dahinter markieren die drei Windräder das einstige Werksgelände der Brikettfabrik Thräna, dahinter liegt der südliche Kippensee und die Ortslage Thräna

    Vorn der nördliche Kippensee Thräna, dahinter markieren die drei Windräder das einstige Werksgelände der Brikettfabrik Thräna, dahinter liegt der südliche Kippensee und die Ortslage Thräna

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
    Medientyp:
    Bild
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Der südliche und der nördliche Kippensee Thräna werden auch Restloch Neukirchen I und II genannt, denn sie sind beide auf den Tagebau Neukirchen (1897–1963) zurückzuführen. Der südliche See basiert insbesondere auf den Abbau im Jahr 1962, der nördliche auf den der späten 1930er Jahre. Spätestens nach der Stilllegung des Tagebaus werden diese Restlöcher geflutet worden sein. Doch nicht allein der Tagebau, sondern auch die Braunkohlenveredelung bestimmten ihre Gestalt. Üblicherweise wird die aus dem Verbrennungsprozess in den Braunkohlenkraftwerken anfallende Asche anschließend wieder im Tagebau verkippt bzw. verspült. Solch eine Spülkippe ist im Relief des Südwestufers des nördlichen Sees sehr gut ablesbar. Sie wurde von der Brikettfabrik Thräna (Kraft I), welche von 1907 bis 1990 produzierte, gespeist. Das ehemalige Werksgelände, auf dem sich heute drei Windräder befinden, liegt zwischen den beiden Seen. Ein dritter nördlicherer See ist ebenso Teil der Bergbaufolgelandschaft des Tagebaus Neukirchen. Jedoch handelt es sich nicht um einen Tagebaurestsee, sondern vermutlich um eine wassergefüllte Senke auf dem verkippten Tagebaugelände.
Der größere, nördliche See besitzt eine annähernd dreieckige Fläche von rund 12 ha und eine Tiefe von nur 5 m. Der kleinere, südliche See weist eine kompaktere Form von etwa 5 ha und eine Tiefe von rund 8 m auf. Sie sind nicht an das Gewässernetz angeschlossen und übernehmen aufgrund ihrer geringen Größe keine wasserwirtschaftlichen oder hochwasserschützenden Aufgaben. Vielmehr dienen sie als Naturrefugium. Darüber hinaus sind sie landschaftsgestaltende und wirtschaftsgeschichtliche Zeugnisse.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung Zwischen 1936 und 1990

Quellen/Literaturangaben:
  • Eißmann, Lothar/Junge, Frank Wolfgang: Das Mitteldeutsche Seenland: vom Wandel einer Landschaft. Der Süden. Beucha 2013, S. 7, 137–139, 231.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Borna-West/Regis/Pahna. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2017, S. 6f., 10f.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0: DGM2 Sachsen. 2022.

BKM-Nummer: 30200213

Nördlicher und südlicher Kippensee Thräna

Schlagwörter
Ort
Wyhra
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Nördlicher und südlicher Kippensee Thräna”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200213 (Abgerufen: 19. März 2025)
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