Auf einem sechseckigen Aussichtspunkt am Eingang der Grunaer Bucht befindet sich das Kunstwerk. In der Mitte der kleinen Plattform steht ein schmaler und hochaufragender Findling. Diese eiszeitliche Gesteinsart ist ein geläufiger Beifund im Tagebaubetrieb. Womöglich entstammt dieser aus dem Tagebau Espenhain, der zugleich diesen See formte. Auf der Spitze des Monoliths steht die Figur. Ihre Silhouette ist schmal und hochgestreckt. Mit den Händen über den Kopf scheint die Bikinitragende kurz vor dem Sprung in den Badesee zu sein.
Ihr Name leitet sich von dem unweit entfernten devastierten Ort Gruna ab. Es ist ein seltenes Beispiel für ein im öffentlichen Raum der Tagebaufolgelandschaft aufgestelltes Kunstwerk. Mit seinem Namen verweist es auf den devastierten Ort Gruna und mit dem Findlingssockel auf die vergangene, lokale Braunkohlenindustrie. Die Bronze hingegen nimmt Bezug zur neuen gegenwärtige Situation, in der nun ein Badesee existiert. Das Erscheinungsbild wird durch die exponierte Lage an der Grunaer Bucht gesteigert. Es ist ein Objekt der Braunkohlenfolgelandschaft mit ästhetischen Anspruch. Die Statue ist ein künstlerisches und regionalgeschichtliches Zeugnis.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 2014
Quellen/Literaturangaben:
- Bildhauer Jürgen Raiber hat die Dame fürs Ferienressort Lagovida geschaffen. In: Leipziger Volkszeitung, 15.08.2014, S. 27.
- Resort am Störmthaler See eingeweiht. In: Leipziger Volkszeitung, 28.06.2014, S. 25.
- GeoSN, dl-de/by-2-0: MB25 Aktualitätsstand 1922-1945. 2022.
BKM-Nummer: 30200147