Vineta

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Großpösna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 14′ 25,72″ N: 12° 27′ 11,42″ O 51,24048°N: 12,45317°O
Koordinate UTM 33.322.228,14 m: 5.679.649,25 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.531.752,24 m: 5.678.494,79 m
  • Insel "Vineta" mit Veranstaltungsgebäude im Störmthaler See schwimmend; Blick vom Südufer (Nähe Butterfly)

    Insel "Vineta" mit Veranstaltungsgebäude im Störmthaler See schwimmend; Blick vom Südufer (Nähe Butterfly)

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
»Vineta« wird als »Mahnmal, Kunstwerk, Landmarke und Standesamt« definiert. Die Idee dazu kam 1998 von Ute Hartwig-Schulz von der Leipziger Künstlergruppe »Kunst statt Kohle«. Die Umsetzung begann 2002 auf noch trockenem Grund des Störmthaler Sees mit der Installation der Betonfundamente zur späteren Verankerung der Insel. Ab 2007 entstand der Oberbau und 2010 konnte die gesamte Insel in die Seemitte geschoben und 2011 eröffnet werden.
Sie besteht aus einem 300 m² großen Stahlbetonponton mit über 250 t Gewicht. Darauf befindet sich das 15 m hohe Bauwerk mit einem sockeltiefen, gestauchten Satteldach. Die Holzkonstruktion wird mittig von einem quadratischen Unterbau durchbrochen, auf dem die große, offene Kuppel sitzt. Der Innenraum besitzt Wandelemente aus der devastierten Kirche aus Cröbern. Im äußeren Erscheinungsbild soll es an eine nur noch mit dem Dach herausschauende Kirche und bei der Laterne konkret an den Turm der Magdeborner Kirche erinnern. Denn dieser, wie auch andere Gebäude, Ortschaften und Kulturlandschaften mussten dem Braunkohlentagebau weichen. In diesem Fall war es der Tagebau Espenhain, dessen Abbauhohlform die Grundlage für den Störmthaler See schuf. Neben dem Gedenkort ist »Vineta« auch ein Mahnmal für die Verluste im Umgang mit der Umwelt wie es die Braukohlenindustrie hervorrief. So sorgen Solarmodule auf moderne, regenerative Art für Energie auf der Insel und setzen damit einen bewussten Kontrast. Das Gebäude wird darüber hinaus als Standesamt und Veranstaltungsraum zum Beispiel für Lesungen genutzt. »Vineta« kann als bewusst gesetztes Denkmal in Folge der Braunkohlenindustrie verstanden werden. Es ist zudem künstlerisch und landschaftsgestaltend in die Tagebaufolgelandschaft integriert.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 2007–2011 (Insel mit Gebäude)

Quellen/Literaturangaben:
  • Erster Spatenstich für schwimmende Kirche. Einweihung 2009 geplant. In: Leipziger Volkszeitung, 17.09.2007, S. 23.
  • Schwimmende Kirche auf dem Störmthaler See verankert. In: OTorgauer Zeitung, 29.11.2010, S. OASM929.
  • Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier. Beucha/Markkleeberg 2022, S. 232.
  • Berkner, Andreas/Pro Leipzig e. V. (Hg.): Auf der Straße der Braunkohle. Exkursionsführer. 3. Aufl., Leipzig 2016, S. 184f.
  • Matzke, Peter: Zerstört. Versunken. Neu erstanden, hg. von Krystallpalast Varieté Leipzig. Leipzig 2017.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Entwurf: Hartwig-Schulz, Ute (GND: 1046246593)

BKM-Nummer: 30200141

Vineta

Schlagwörter
Ort
Störmthal
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt steht unter der freien Lizenz CC BY-NC 4.0 (Namensnennung, nicht kommerziell). Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Vineta”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200141 (Abgerufen: 18. März 2025)
Seitenanfang