Gedenkstein Bergisdorf

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 40,09″ N: 12° 25′ 22,99″ O 51,1278°N: 12,42305°O
Koordinate UTM 33.319.686,78 m: 5.667.194,94 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.529.721,11 m: 5.665.946,90 m
  • Gedenkstein Bergisdorf mit Inschrifttafel und seitlich je einem weiteren Findling

    Gedenkstein Bergisdorf mit Inschrifttafel und seitlich je einem weiteren Findling

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Etwa 280 Bergisdorfer siedelten von 1948 bis 1951 um. Im selben Zeitraum fand der Abriss und die Überbaggerung von Bergisdorf für den Tagebau Deutzen (1911–1960) statt. Als materieller Gedenkort erinnert der rund 800 m vom einstigen Ortskern entfernte Findling an das devastierte Dorf. Der Gedenkstein befindet sich an der Straße zwischen Deutzen und Neukieritzsch (K 7931) am östlich Abzweig eines Feldweges. Zwei weitere, kleinere Steine flankieren ihn. Alle drei Monolithe sind Findlinge und damit typische Braunkohlengruben-Funde eiszeitlicher Herkunft. Die Gedenktafel ist auf dem größten, rosafarbenen Stein angebracht. Die Inschrift lautet: »Unweit dieser Stelle lagen die Orte/Bergisdorf und/Ponzau/Bergisdorf wurde zwischen 1948 und 1951 durch/den Tagebau Deutzen überbaggert. In Bergisdorf/entstand um 1850 mit der Chemischen Fabrik J.C./Jacob einer der ersten ländlichen Industriebetriebe/der Region. Ponzau verschwand vor über 500 Jahren/Flurnamen erinnern noch heute an das Dorf.«
Die Kulturlandschaft im Borna-Leipziger Revier ist durch den Verlust zahlreicher Ortschaften gekennzeichnet. Hier wie an anderen Stellen wurde zur punktuellen Sichtbarmachung ein Gedenkstein aufgestellt. Als bewusst gesetztes Mal ist es ein sozialgeschichtliches Zeugnis, da sich in ihm Erinnerungskultur – hier im speziellen zum nicht mehr existierenden Ort Bergisdorf – widerspiegelt. Zusätzlich verweisen die Findlinge auf den lokalen wirtschaftsgeschichtlichen Braunkohlenzusammenhang.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung nach 1960

Quellen/Literaturangaben:
  • Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier. Beucha/Markkleeberg 2022, S. 272f.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Borna-West/Regis/Pahna. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2017, S. 6.

BKM-Nummer: 30200137

Gedenkstein Bergisdorf

Schlagwörter
Ort
Lobstädt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Gedenkstein Bergisdorf”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200137 (Abgerufen: 24. März 2025)
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