Gedenkstein Altdeutzen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 06′ 42,71″ N: 12° 25′ 34,29″ O 51,11186°N: 12,42619°O
Koordinate UTM 33.319.844,38 m: 5.665.415,31 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.529.951,12 m: 5.664.175,16 m
  • Gedenkstein, Blick von Süden

    Gedenkstein, Blick von Süden

    Fotograf/Urheber:
    Isabell Schmock-Wieczoreck
    Medientyp:
    Bild
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Die ursprüngliche Ortslage Deutzen existiert heute nicht mehr. Nach nur peripheren Zerstörungen durch den Tagebau Deutzen (Kraft II), der von 1911 bis 1960 in Betrieb war, wurde der Ort in den 1960er Jahren für den Tagebau Borna-Süd (1939 bis 1970) großflächig abgebaggert. Gleichzeitig entstand er etwas nach Westen versetzt auf verkippten Gelände und unter gleichem Namen neu, was eine Besonderheit und Seltenheit darstellt.
Der Gedenkstein für den alten Ort befindet sich zentral in der heutigen Ortslage Deutzen am Markt und an der Hauptstraße (S 50). Zur Einweihung 2011 schenkte die MIBRAG für den Gedenkort eine Elsbeere, den damaligen Baum des Jahres. Der Gedenkstein, den 2010 ebenfalls die MIBRAG schenkte, ist ein Findling, wie er häufig in Braunkohlengruben gefunden wurde. Der gipfelartig nach oben zulaufende, breite Stein ist in ein rundes Kiesbett gefasst. Daneben informiert eine Tafel zur Ortsgeschichte. Auf dem Gedenkstein ist die Inschrift »Altdeutzen 1238 – 1965« zu lesen. Dabei ist der Zeitraum der ersten urkundlichen Erwähnung bis zur Devastierung der ursprünglichen Ortslage dargestellt.
Die Kulturlandschaft im Borna-Leipziger Revier ist durch den Verlust zahlreicher Ortschaften gekennzeichnet. Hier wie an anderen Stellen wurde zur punktuellen Sichtbarmachung ein Gedenkstein aufgestellt. Als bewusst gesetztes Mal ist es ein sozialgeschichtliches Zeugnis, da sich in ihm Erinnerungskultur – hier im speziellen zu der nicht mehr existierenden, ursprünglichen Ortslage Deutzen – widerspiegelt. Zusätzlich verweist der Findling auf den lokalen wirtschaftsgeschichtlichen Braunkohlenzusammenhang.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 2011

Quellen/Literaturangaben:
  • Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier. Beucha/Markkleeberg 2022, S. 283.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Borna-West/Regis/Pahna. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2017, S. 6 – 9.
  • Elsbeere ziert den Gedenkstein für Alt-Deutzen. In: Leipziger Volkszeitung-Borna-Geithain, 29.06.2011, S. 19.
  • Dicker Gedenkstein. In: Leipziger Volkszeitung-Borna-Geithain, 19.06.2010, S. 21.

BKM-Nummer: 30200135

Gedenkstein Altdeutzen

Schlagwörter
Ort
Deutzen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Gedenkstein Altdeutzen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200135 (Abgerufen: 1. Juni 2025)
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