Lobstädter Lachen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna, Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 26,05″ N: 12° 26′ 15,41″ O 51,1239°N: 12,43761°O
Koordinate UTM 33.320.690,34 m: 5.666.725,90 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.530.742,97 m: 5.665.519,17 m
  • Naturrefugium Lobstädter Lachen, Blick vom Nordwestufer des südlichen Sees

    Naturrefugium Lobstädter Lachen, Blick vom Nordwestufer des südlichen Sees

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Das Naturrefugium aus den beiden Tagebaurestseen Lobstädter Lachen sowie den angrenzenden Grünflächen ist auf die Rekultivierung des einstigen Tagebaus Deutzen (vormals Kraft II) zurückzuführen. Dieser war auf Initiative der Niederlausitzer Kohlenwerke von 1911 bis zum vorzeitigen Ende aufgrund einer Kippenrutschung im Jahr 1960 in Betrieb. Die gewonnene Kohle stand den Werken in Deutzen und Regis zur Verfügung. Für den Abbau wurde Bergisdorf 1951 devastiert. Bis 1990 wurde das Restloch Deutzen als Spüldeponie für Reststoffe der benachbarten Kraftwerke genutzt. Die Spülkippen lagen westlich und östlich der heutigen Seen. Die Lachen wurden nur über Grund- und Oberflächenwasser geflutet und sind miteinander verbunden. Der nördliche See ist 7 ha und der südliche 21 ha groß. Die mittlere Tiefe liegt unter 1 m.
Die Tagebaufläche war in Summe größer als das heutige Naturrefugium, welches als Flora-Fauna-Habitat und Europäisches Vogelschutzgebiet definiert ist. Durch den Erwerb der Flächen vom Naturschutzfond der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt 2003 wird der lokale Naturschutz auch für die Zukunft gesichert. Angesiedelte Wildpferde garantieren dabei die Erhaltung des Offenlandes. Die Lobstädter Lachen zeugen beispielhaft von den immensen braunkohlenbedingten Landschaftsveränderungen, die mit der Devastierung vom Ort Bergisdorf und seiner umgebenden Kulturlandschaft begann und über die Entstehung der Tagebaugrube, die anschließende Nutzung als Spüldeponie bis hin zur Flutung und Rekultivierung der massiv beanspruchten Fläche als Naturrefugium führten.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung ab 1990

Quellen/Literaturangaben:
  • Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen, Regionale Plaungsstelle (Hg.): Mitteldeutsche Seenlandschaft. Gewässerkatalog 2019-2021. Seen, Fließgewässer, Kanäle. 6. vollständig aktual. u. erw. Aufl., Leipzig 2019, S. 238.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Borna-West/Regis/Pahna. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2017, S. 6, 7, 13, 26.
  • US Geological Survey: Declassified Satellite Imagery 3 (1978). 2013.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (GND: 5166281-4)
  • Eigentümer: Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt

BKM-Nummer: 30200128

Lobstädter Lachen

Schlagwörter
Ort
Deutzen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Lobstädter Lachen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200128 (Abgerufen: 25. März 2025)
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