Der Gedenkstein ist in einen kleinen Platz mit Bank und Aussicht auf den See sowie das sog. »wachsende Denkmal für die Deutsche Einheit« bestehend aus drei Bäumen eingebettet. Der rötliche und etwa 1 m hohe Monolith steht auf rund gefassten Kopfsteinpflaster. Auf der Edelstahltafel ist zu lesen: »Zur Erinnerung/an die vom Tagebau Witznitz/überbaggerten Orte/Hain (1972) und Kreudnitz (1969)«. Neben den Ortsnamen finden sich Pfeile, welche die ursprünglichen Ortslagen weisen und die Entfernung vom Standpunkt mit jeweils 900 m angeben.
Die Kulturlandschaft im Borna-Leipziger Revier ist durch den Verlust zahlreicher Ortschaften gekennzeichnet. Hier wie an anderen Stellen wurde zur punktuellen Sichtbarmachung ein Gedenkstein aufgestellt. Wie so häufig handelt es sich dabei um einen Findling. Diese wurden oft in den Tagebauen gefunden und verweisen als solche auf den Braunkohlentagebau. Als bewusst gesetztes Mal ist es ein sozialgeschichtliches Zeugnis, da sich in ihm Erinnerungskultur – hier im speziellen zu den nicht mehr existierenden Orten Hain und Kreudnitz – widerspiegelt.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung um 2000
Quellen/Literaturangaben:
- Berkner, Andreas/Kulturstiftung Hohenmölsen e. V. (Hg.): Bergbau und Umsiedlungen im Mitteldeutschen Braunkohlenrevier. Beucha/Markkleeberg 2022, S. 235, 238, 239, 248–251.
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau. 2021.
BKM-Nummer: 30200122