Der 7 ha große See besitzt eine maximale Tiefe von 15 m. Sein Südteil liegt bereits auf Thüringer Gebiet. Das trapezförmige Tagebaurestloch wird durch eine nördliche Landzunge unterbrochen. Sie trennt es in einen kleineren westlichen und einen größeren östlichen Teil. Bei niedrigem Wasser wird der See gänzlich unterteilt. Besonders im Reliefbild wird deutlich, dass es sich bei der Landzunge um eine Spülkippe handelt. Durch sie wurde nach der Auskohlung der Grube Kraftwerksasche – wahrscheinlich aus der Brikettfabrik Kraft I und weiteren umliegenden Werken – zur Entsorgung eingespült. Das Ufer an den übrigen Seiten im Osten, Westen und Süden ist hingegen wesentlich steiler. Teils liegt das Geländeniveau über 15 m höher als die Wasseroberfläche. Darin zeigt sich deutlich der Ursprung des Tagebaulochs. Als wassergefüllte Abbauhohlform ist der See der erhaltene sichtbare Teil der Tagebaugrube Kraft I. Der Tagebaurestsee besitzt Bedeutung hinsichtlich der älteren und weniger bekannten Braunkohlengeschichte im Mitteldeutschen Revier sowie der braunkohlenbedingten Landschaftsveränderung.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung ab 1941
Quellen/Literaturangaben:
- Eißmann, Lothar/Junge, Frank Wolfgang: Das Mitteldeutsche Seenland: vom Wandel einer Landschaft. Der Süden. Beucha 2013, S. 137–139, S. 231.
- GeoSN, dl-de/by-2-0: Geländehöhe über Sachdatenabfrage. 2022.
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau. 2021.
- Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Borna-West/Regis/Pahna. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2017, S. 4.
BKM-Nummer: 30200117