Tagebaurestloch Kraft I

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna, Fockendorf
Kreis(e): Altenburger Land, Leipzig
Bundesland: Sachsen, Thüringen
Koordinate WGS84 51° 03′ 58,51″ N: 12° 28′ 57,26″ O 51,06625°N: 12,48257°O
Koordinate UTM 33.323.616,71 m: 5.660.207,66 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.533.932,58 m: 5.659.125,47 m
  • Tagebaurestloch Kraft I, Blick von Norden auf den westlichen, kleineren Teil des Tagebaurestsees

    Tagebaurestloch Kraft I, Blick von Norden auf den westlichen, kleineren Teil des Tagebaurestsees

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
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  • Luftbild des Tagebaurestlochs Kraft I von Südosten

    Luftbild des Tagebaurestlochs Kraft I von Südosten

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
    Medientyp:
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Das Tagebaurestloch Kraft I ist auf die gleichnamige Grube (1907–1941) und insbesondere auf den letzten Abbauabschnitt im Jahr 1941 zurückzuführen. Im Tagebau Kraft I wurde Braunkohle für die Brikettfabrik Kraft I in Thräna gewonnen. Anschließend erfolgte eine natürliche Flutung über Grund- und Oberflächenwasser. Der See wird als Angelgewässer genutzt und bildet ein Naturrefugium, welches durch das Alter des Sees relativ weit vorangeschritten ist.
Der 7 ha große See besitzt eine maximale Tiefe von 15 m. Sein Südteil liegt bereits auf Thüringer Gebiet. Das trapezförmige Tagebaurestloch wird durch eine nördliche Landzunge unterbrochen. Sie trennt es in einen kleineren westlichen und einen größeren östlichen Teil. Bei niedrigem Wasser wird der See gänzlich unterteilt. Besonders im Reliefbild wird deutlich, dass es sich bei der Landzunge um eine Spülkippe handelt. Durch sie wurde nach der Auskohlung der Grube Kraftwerksasche – wahrscheinlich aus der Brikettfabrik Kraft I und weiteren umliegenden Werken – zur Entsorgung eingespült. Das Ufer an den übrigen Seiten im Osten, Westen und Süden ist hingegen wesentlich steiler. Teils liegt das Geländeniveau über 15 m höher als die Wasseroberfläche. Darin zeigt sich deutlich der Ursprung des Tagebaulochs. Als wassergefüllte Abbauhohlform ist der See der erhaltene sichtbare Teil der Tagebaugrube Kraft I. Der Tagebaurestsee besitzt Bedeutung hinsichtlich der älteren und weniger bekannten Braunkohlengeschichte im Mitteldeutschen Revier sowie der braunkohlenbedingten Landschaftsveränderung.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung ab 1941

Quellen/Literaturangaben:
  • Eißmann, Lothar/Junge, Frank Wolfgang: Das Mitteldeutsche Seenland: vom Wandel einer Landschaft. Der Süden. Beucha 2013, S. 137–139, S. 231.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0: Geländehöhe über Sachdatenabfrage. 2022.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV): Digitale Kartierung: Tagebau. 2021.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Borna-West/Regis/Pahna. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2017, S. 4.

BKM-Nummer: 30200117

Tagebaurestloch Kraft I

Schlagwörter
Ort
Thräna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Tagebaurestloch Kraft I”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200117 (Abgerufen: 15. März 2025)
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