Das über 30 m lange, zweigeschossige Nebengebäude besitzt ein regelmäßiges Fachwerkobergeschoss, wie es für klassizistisch bäuerliche Fachwerke üblich ist. Das Satteldach ist straßenseitig zu einem Krüppelwalm ausgebildet. Diese Lagesituation konnte auch am neuen Standort bestehen bleiben. An den Traufseiten hat sich jedoch die Lage von hofzu- und hofabgewandter Seite umgekehrt. Die umfänglich erhaltene Holzkonstruktion macht das Seitengebäude aus Breunsdorf zu einem baugeschichtlichen Zeugnis. Darüber hinaus offenbart das Objekt die weitreichenden Veränderungen, die die regionale Braunkohlenindustrie mit sich brachte und ist damit auch ein wirtschaftsgeschichtliches Zeugnis. Es ist ein seltenes bauliches Beispiel, welches durch eine Translozierung im Revier erhalten werden konnten. Es erinnert zugleich an die Orte, welche braunkohlenbedingt zerstört wurden.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1830–1831
Quellen/Literaturangaben:
- Unverzagt, Kyra: Das aus dem devastierten Breunsdorf translozierte Fachwerkgebäude in Dölitz. Eine Betrachtung unter denkmalpflegerischen Gesichtspunkten. Bachelorarbeit Universität Leipzig. Unveröffentlicht 2021.
Bauherr / Auftraggeber:
- Eigentümer: Grün-Alternatives Zentrum Leipzig
- Entwurf: Schwarz, Gunther (Architekt)
BKM-Nummer: 30200110