Speicherbecken Lobstädt

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Neukieritzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 52,59″ N: 12° 27′ 36,88″ O 51,13128°N: 12,46024°O
Koordinate UTM 33.322.302,09 m: 5.667.490,66 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.532.322,25 m: 5.666.349,02 m
  • Tagebaurestsee Speicherbecken Lobstädt, Blick von Süden am Zulauf von der Pleiße

    Tagebaurestsee Speicherbecken Lobstädt, Blick von Süden am Zulauf von der Pleiße

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    Ullrich Ochs
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  • Luftbild des Tagebaurestsees Speicherbecken Lobstädt von Nordwesten blickend

    Luftbild des Tagebaurestsees Speicherbecken Lobstädt von Nordwesten blickend

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
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Das Speicherbecken Lobstädt geht zurück auf die Tagebaugrube Borna-Nord, welche 1910 aufgeschlossen und bis 1942 ausgekohlt wurde. Die Abbaustände von 1937 bis 1939 waren dabei maßgeblich für den Tagebaurestsee. Die gewonnene Kohle diente den werkseigenen Brikettfabriken I und II des Braunkohlenwerkes (BKW) Borna. Der See wurde auch als Phenolteich bezeichnet. Bis 1958 wurde die Grube als Spülkippe und Absetzbecken für die zu entsorgende Asche aus dem benachbarten BKW Borna genutzt. Die Flutung der Restgrube erfolgte über Grundwasseraufgang nach der Auskohlung 1942 bis zur Inbetriebnahme des rekultivierten Speicherbeckens 1958. Bis 1995 war der Speicher zudem Brauchwasserlieferant für das Kraftwerk Borna. Heute beschränkt sich der Nutzen auf die wasserregulierende Eigenschaft des Speichers.
Durch einen Einlauf im Südwesten kann der Speicher Wasser der Pleiße aufnehmen, abgeben kann er es über einen Auslauf im Osten zur Wyhra und damit indirekt zum Speicher Witznitz. Durch seine geringe Größe hält sich die Hochwasserschutzfunktion in Grenzen. Bei Vollstau erreicht der See eine Fläche von 27 ha und eine maximale Tiefe von 7 m. Die größte Ausdehnung des länglich geformten Gewässers beträgt etwa 900 m. Als wassergefüllte Abbauhohlform ist der Speicher der erhaltene sichtbare Teil der Tagebaugrube Borna-Nord. Der Tagebaurestsee besitzt Bedeutung hinsichtlich der Braunkohlengeschichte im Mitteldeutschen Revier insbesondere in Verbindung zum Braunkohlenwerk Borna, der braunkohlenbedingten wasserregulierenden Folgenutzung sowie der Landschaftsgestaltung. Es handelt sich um ein frühes Beispiel eines Tagebaurestsees.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1942–1958

Quellen/Literaturangaben:
  • PRO Leipzig (Hg.): Das Bornaer Pleisseland. Zerstörung und Neuanfang. Leipzig 1994, S. 140.
  • Eißmann, Lothar/Junge, Frank Wolfgang: Das Mitteldeutsche Seenland: vom Wandel einer Landschaft. Der Süden. Beucha 2013, S. 133, 231.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0: Gewässernetz Freistaat Sachsen. 2022.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Borna-West/Regis/Pahna. Wandlungen und Perspektiven 23. Senftenberg 2017, S. 8, 23, 29.
  • Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen, Regionale Plaungsstelle (Hg.): Mitteldeutsche Seenlandschaft. Gewässerkatalog 2019-2021. Seen, Fließgewässer, Kanäle. 6. vollständig aktual. u. erw. Aufl., Leipzig 2019, S. 256.
  • Bauaktenarchiv Borna, Fabrikstraße 108.

BKM-Nummer: 30200106

Speicherbecken Lobstädt

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Ort
Lobstädt
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Speicherbecken Lobstädt”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200106 (Abgerufen: 23. März 2025)
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