Die Anordnung der Häuser entlang der Straße ist harmonisch und bewegt durch den Wechsel der Ausrichtung und dem gelegentlichen Zurücktreten zur eigentlichen Bauflucht. Dadurch bilden jeweils drei Häuser eine eigene begrünte Platzsituation aus. Die Gebäude wurden variierend in ähnlicher Weise im Reformstil gestaltet. Jede Wohnung bestand aus einer Wohnküche, zwei Schlafräumen, Abort und einer Loggia. Der künstlerische Anspruch in der Anordnung der Gebäude zueinander und der differenzierten Ausgestaltung der Fassaden ist trotz Veränderungen noch ablesbar, beispielsweise in den verschiedenen Fensterformaten, den Krüppelwalm- und Walmdächern und den teils erkerartigen Anbauten. Die Siedlung ist ein historisches und städtebauliches Zeugnis innerhalb der bergbauwirtschaftlichen Sozialstruktur Bornas, insbesondere in Bezug zum Braunkohlenwerk Borna im Nordwesten der Stadt.
(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)
Datierung:
- Erbauung 1911–1912
Quellen/Literaturangaben:
- Frommhold, Ernst: Bergarbeitersiedlung des Carlsschachtes, Gemälde. 1911.
- Bauaktenarchiv Borna, Deutzener Straße 76–92 (gerade).
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Gewerkschaft Braunkohlenwerke Borna (GND: 5193089-4)
- Entwurf: Händel & Franke (Architekt)
BKM-Nummer: 30200067