Raschig-Siedlung

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 54,73″ N: 12° 30′ 25,79″ O 51,13187°N: 12,50716°O
Koordinate UTM 33.325.586,64 m: 5.667.444,39 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.535.606,07 m: 5.666.436,72 m
  • Blick von Norden auf Grünfläche in der Mitte der Raschig-Siedlung

    Blick von Norden auf Grünfläche in der Mitte der Raschig-Siedlung

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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Die Raschig-Siedlung schließt nördlich zur Siedlung an der Leipziger Straße an, welche ebenfalls von der Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna (BWG) errichtet wurde. Sie befindet sich im Bornaer Norden in Nachbarschaft weiterer braunkohlenbedingter Werkssiedlungen. Die Wohnungen wurden den Werksangehörigen der Firma Dr. F. Raschig GmbH (später VEB Plasta) zur Verfügung gestellt. Dieses Werk befand sich nicht in Borna, sondern südlich des ehemaligen Espenhainer Braunkohlenveredelungsstandortes. Neben der Kesselshainer Straße 40 war deshalb ein Buswartehäuschen für die Pendler geplant. Obwohl der Ort gemeinhin als Raschig-Siedlung bekannt ist, finden sich in den Bauakten Hinweise, dass Teile auch durch Werksangehörige der Deutschen Erdöl-AG (DEA) und des Großtagebaus Witznitz und Lobstädt genutzt wurden.
Den Entwurf für das erste Mehrfamilienwohnhaus in der Leipziger Straße 11 lieferte 1940 der Leipziger Architekt und Baurat Dr. Ing. W. Born. Von ihm folgten weitere im Jahr 1941 und 1942 für die übrigen Wohnhäuser. 1943 wurden die Dachgeschosse zu Wohnungen ausgebaut. Das in der Gestaltung von den übrigen Häusern leicht abweichende Gebäude Kesselshainer Straße 16 und 18 entwarf der Leipziger Architekt Curt Schiemichen erst 1949. Ein ehemaliges Verkaufshäuschen der Elsa Nindel entstand 1946 westlich der Kesselshainer Straße 23. Bei der Nummer 21a handelt es sich womöglich um ein weiteres Verkaufshäuschen.
Die Häuser wurden an der Leipziger und Kesselshainer Straße mehrheitlich in Nord-Süd-Ausrichtung projektiert. Im Norden ist die Siedlung schmaler, da die beiden Straßen dort zusammenlaufen. Etwa mittig gabelt sich die Kesselshainer Straße um einen begrünten Platz. Westlich sind neun Wohnhäuser einfach, östlich sind sieben Häuser doppelt, drei- und vierspännig ausgeführt. Die Kesselshainer Straße 25 von 1942 ist das kleinste Haus, da es für zwei Betriebsleiter-Familien errichtet wurde. Alle anderen Häuser verfügen über vier bis sechs Wohneinheiten. Die zweigeschossigen Satteldachbauten besaßen ursprünglich zahlreiche kleine Walmdachgauben, einen Klinkersockel sowie einen separaten Kellerzugang. Das Treppenhaus übersteigt die Traufe markant und betont damit die Mitte der einzelnen Hausfassaden.
Da selbst für ortsferne Werke in Borna Arbeitersiedlungen errichtet wurden, zeigt sich hierin die Bedeutung des Standortes Borna während der Hochphase der Braunkohlenindustrie. Die Raschig-Siedlung verweist auf wirtschafts- und sozialgeschichtliche sowie städtebauliche Aspekte.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1940–1949

Quellen/Literaturangaben:
  • Bauaktenarchiv Borna, Kesselshainer Straße 16, 18, 20, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 34, 36, 38, 40, Leipziger Straße 1, 3, 5, 7, 9, 11.
  • Förderverein des Museums der Stadt Borna e. V. (Hg.): Von Abtei bis Zwiebelhaus. Ein Lexikon zur Geschichte der Stadt Borna. Borna 2001, S. 225.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna mbH
  • Entwurf: Born, W. (Dr. Ing. Architekt)
  • Entwurf: Curt Schiemichen (Architekt)

BKM-Nummer: 30200064

Raschig-Siedlung

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Raschig-Siedlung”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200064 (Abgerufen: 18. März 2025)
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