Harald-Krug-See, Restloch Hauptwasserhaltung und Feuchtbiotop

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna, Frohburg
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 06′ 23,74″ N: 12° 32′ 27,63″ O 51,10659°N: 12,54101°O
Koordinate UTM 33.327.860,29 m: 5.664.554,43 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.537.995,77 m: 5.663.641,71 m
  • Mittig das Restloch Hauptwasserhaltung, oberhalb davon das Feuchtbiotop, rechts angeschnitten der Harald-Krug-See, Blick von Süden

    Mittig das Restloch Hauptwasserhaltung, oberhalb davon das Feuchtbiotop, rechts angeschnitten der Harald-Krug-See, Blick von Süden

    Fotograf/Urheber:
    Ronald Heynowski
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  • Harald-Krug-See, oberhalb anschließend der Bockwitzer See, Blick von Südwesten

    Harald-Krug-See, oberhalb anschließend der Bockwitzer See, Blick von Südwesten

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Bei den drei kleinen Seen handelt sich um den Harald-Krug-See (südlich des Bockwitzer Sees, ursprünglich als Restloch Südkippe bezeichnet, 2018 nach Naturschützer umbenannt), das Restloch Hauptwasserhaltung (nördlich des Zedtlitzer Dreiecks) und das Feuchtbiotop (zwischen Borna und dem Bockwitzer See). Sie gehen auf den Tagebau Borna-Ost zurück, welcher von 1958 bis 1985 in Betrieb war. Der wesentlich größere Harthsee fand darin ebenso seinen Ursprung. Dieser wurde jedoch für eine andere Nutzung im stärkeren Maße rekultiviert. Die Flutung der Geländevertiefungen steht im Zusammenhang mit dem jüngeren Nachbartagebau Bockwitz, welcher 1992 stillgelegt wurde. Erst damit konnte die gemeinsame Hauptwasserhaltung mit in Summe 100 bis 125 Filterbrunnenanlagen 1993 abgeschaltet werden. Danach begann die Flutung allein über Grund- und Niederschlagswasser, was eine Besonderheit darstellt, welche die weitgehend ungestörte hydrogeologische Situation erst erlaubte. 2004 war der Endwasserstand für das Restloch Hauptwasserhaltung erreicht, bei einer Größe von 19 ha und einer mittleren Tiefe von 6 m. Der größte der drei Seen, der langgestreckte Harald-Krug-See, war bereits 2001 abschließend geflutet bei 34 ha Fläche und 4 m mittlerer Tiefe. Das kleinste Gewässer, das Feuchtbiotop, erreichte 2002 seinen Endwasserstand bei 10 ha Fläche und 2 m mittlerer Tiefe. Es bildete sich nicht, wie in den meisten Fällen aufgrund einer bestehenden Tagebaugrube, sondern aufgrund einer Geländesenke im nördlichen Kippengelände. Daran schließt sich am Ufer eine steile Kegelschüttung an. Dieser sog. Ringwall bildet in Verbindung mit dem Flachgewässer ein abwechslungsreiches Habitat für verschiedenste Arten. Die beiden südlichen Seen sind über einen schmalen Zufluss miteinander verbunden und darüber hinaus mit dem Saubach an das Gewässernetz angebunden. Zusammen mit dem größeren Südteil des Bockwitzer Sees, welcher auf den gleichnamigen Tagebau zurückzuführen ist, entwickelte sich eine einzigartige und vorbildliche Renaturierung im Sinne des Naturschutzes. Dabei wurde auf unterschiedliche Landschaftssituationen sowie eine natürliche Sukzession geachtet. Dazu gehören beispielsweise tiefe Wasserrinnen und Rutschungen an der steileren Uferböschung. Diese begünstigen die Seltenheit und Vielfalt von Arten, wie Orchideenwiesen, Uferschwalbenkolonien und Vogelinseln. Seit 2003 gehören die Seen zu einem der größten Naturschutzgebiete Sachsens.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
  • Erbauung 1993–2004

Quellen/Literaturangaben:
  • Berkner, Andreas/Pro Leipzig e. V. (Hg.): Auf der Straße der Braunkohle. Exkursionsführer. 3. Auflage, Leipzig 2016, S. 242–244.
  • Eißmann, Lothar/Junge, Frank Wolfgang: Das Mitteldeutsche Seenland: vom Wandel einer Landschaft. Der Süden. Beucha 2013, S. 120–128, 231.
  • GeoSN, dl-de/by-2-0: Gewässernetz Freistaat Sachsen. 2021.
  • Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) (Hg.): Borna-Ost/Bockwitz. Wandlungen und Perspektiven 07. 2019.
  • Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen, Regionale Plaungsstelle (Hg.): Mitteldeutsche Seenlandschaft. Gewässerkatalog 2019-2021. Seen, Fließgewässer, Kanäle. 6. vollständig aktual. u. erw. Aufl., Leipzig 2019, S. 60–63.

BKM-Nummer: 30200053

Harald-Krug-See, Restloch Hauptwasserhaltung und Feuchtbiotop

Schlagwörter
Ort
Zedtlitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Harald-Krug-See, Restloch Hauptwasserhaltung und Feuchtbiotop”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200053 (Abgerufen: 19. März 2025)
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