Relief mit Zwiebelfrau, Bergmann, Karabinier

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 16,96″ N: 12° 29′ 34,09″ O 51,12138°N: 12,4928°O
Koordinate UTM 33.324.542,17 m: 5.666.312,14 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.608,58 m: 5.665.262,78 m
  • Drei Reliefs am sog. Zwiebelhaus, Blick von Osten

    Drei Reliefs am sog. Zwiebelhaus, Blick von Osten

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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An der wichtigsten Ausfallstraße nach Westen, unweit des Bornaer Zentrums in Ecklage von Bahnhof- und Angerstraße befinden sich drei Reliefs an dem 1936 errichtetem Wohnhaus, dem sogenannten Zwiebelhaus. Bauherr war die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Borna G.m.b.H und Bauleiter Architekt Max Steinmüller. Die angeschnittene Hausecke des viergeschossigen Putzbaues ist durch die Lage an der Straßengabelung sowie durch die künstlerische Ausgestaltung mit den Bauplastiken betont. Das gesamte Zwiebelhaus ist im Art déco gestaltet, besonders auffällig tritt die künstlerische Leistung in den drei Bildwerken hervor. Diese querrechteckigen Formate befinden sich übereinander zwischen den Fenstern und bestehen aus Betonwerkstein. Es ist besagt, jedoch unbelegt, dass der Keramiker Kurt Feuerriegel Schöpfer dieser Reliefs ist.
Das unterste der drei Bildwerke ist namensgebend für das Haus: Dargestellt ist zwischen Körben voller Zwiebeln eine sitzende Frau, die das Gemüse weiterverarbeitet. Sie blickt dabei nach unten und damit auch auf die Fußgänger. Im mittleren Motiv hockt ein Bergmann in Paradetracht mit charakteristischen Schachthut und Federbusch. Seine Hand stützt locker auf einer Spitzhacke. Neben ihm liegt im Vordergrund ein Brikett. Im Bildzwickel ist das unverkennbare Bergmanns-Symbol von Schlägel und Eisen zu sehen. Das oberste Relief zeigt einen uniformierten Karabinier mit Pickelhaube auf einem Pferd sitzend und mit wehender Fahne.
Die drei Personen verkörpern die jüngere Stadtgeschichte Bornas. Der Karabinier verweist auf die lange Militärgeschichte und die bis 1920 existierende Garnisonsstadt Borna. Die Zwiebelfrau steht für die über Jahrhunderte betriebene Feldgärtnerei, deren bekanntestes Gemüse die Zwiebel war (»Zwiebel-Borna«). Der jüngere und prägende Wirtschaftszweig der Braunkohlenindustrie findet im Bergmann Ausdruck. Die Reliefs besitzen deshalb künstlerische, städtebauliche und ortsgeschichtliche Bedeutung.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)

Datierung:
  • Erbauung 1936

Quellen/Literaturangaben:
  • Bauaktenarchiv Borna, Angerstraße 1.
  • Förderverein des Museums der Stadt Borna e. V. (Hg.): Von Abtei bis Zwiebelhaus. Ein Lexikon zur Geschichte der Stadt Borna. Borna 2001, S. 169, 43, 100f.
  • Leipziger Volkszeitung-O: Das Zwiebelhaus in Borna. In: Leipziger Volkszeitung - Leipziger Volkszeitung. URL: https://www.lvz.de/Mehr/Bilder/2020/1/Das-Zwiebelhaus-in-Borna (25.03.2022).

BKM-Nummer: 30200014

Relief mit Zwiebelfrau, Bergmann, Karabinier

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Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
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„Relief mit Zwiebelfrau, Bergmann, Karabinier”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200014 (Abgerufen: 23. März 2025)
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