Denkmal der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft in Löscher-Anlage

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Borna
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 07′ 41,59″ N: 12° 29′ 48,71″ O 51,12822°N: 12,49687°O
Koordinate UTM 33.324.852,35 m: 5.667.063,01 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.534.887,91 m: 5.666.025,71 m
  • Denkmal der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft in der Löscheranlage, Blick von Westen

    Denkmal der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft in der Löscheranlage, Blick von Westen

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
    Medientyp:
    Bild
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In der Löscher-Parkanlage unweit des Breiten Teichs wurde 1963 feierlich das erste Denkmal der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft (DSF) in Borna eingeweiht. An seinem Standort befand sich bis 1945 bereits ein Denkmal für das Sächsische Karabinier-Regiment zu Borna. Die Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft war eine DDR-Massenorganisation, die den DDR-Bürgern Positives zur Kultur und Geschichte der Sowjetunion näherbringen sollte. Das Thema der DSF war ein politisch-ideologisches Instrument, welches in der DDR häufig u. a. in den Bildkünsten gebraucht wurde. Bereits 1957 plante man das Denkmal und schrieb einen Wettbewerb aus, welchen der Leipziger Bildhauer Otto Thielicke gewann. Nach Finanzierungsproblemen wurde sein Entwurf erst sechs Jahre später realisiert.
Die überlebensgroße Figurengruppe aus Naturstein steht erhöht auf einem Sockel, dessen Bodenplatte von einer Beeteinfassung umgeben ist. Die vier Figuren zeigen in der Frontalansicht eine Familie aus Mutter mit Kleinkind und dem Vater, welcher durch eine Grubenlampe in seiner rechten Hand als Bergarbeiter identifiziert werden kann. Die zentrale und ein Gewehr haltende Person in Uniform zwischen den Eltern kann als sowjetischer Soldat interpretiert werden. In seiner Rolle verkörpert er den Befreier und Beschützer der Familie.
Die Skulptur ist ein exemplarisches Zeugnis für die ideologische Auftragskunst in der DDR mit dem Schwerpunkt der als freundschaftlich deklarierten Beziehung zur Sowjetunion. Daneben sind deutlich die künstlerischen und ortsgeschichtlichen Werte erkennbar, beispielsweise durch die Bezugnahme zur damaligen Bornaer Identität als Braunkohlenstadt.

(Josephine Dreßler, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1963

Quellen/Literaturangaben:
  • Blum, Mathilde: Denkmäler der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft in Borna. Hausarbeit Universität Leipzig. Unveröffentlicht 2022.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Entwurf: Thielicke, Otto (Bildhauer)
  • Ausführung: Thielicke, Otto (Bildhauer)

BKM-Nummer: 30200002

Denkmal der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft in Löscher-Anlage

Schlagwörter
Ort
Borna
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Denkmal der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft in Löscher-Anlage”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30200002 (Abgerufen: 23. März 2025)
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