Siedlung Böhlen am Rittergutsweg, Mehrfamilienhaus mit Sonnenuhr

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Böhlen (Sachsen)
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 12′ 17,19″ N: 12° 23′ 11,86″ O 51,20478°N: 12,38663°O
Koordinate UTM 33.317.442,74 m: 5.675.842,96 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.527.126,17 m: 5.674.496,22 m
  • Wohnblock, bestehend aus drei Vierfamilienhäusern, Blick nach Nordost

    Wohnblock, bestehend aus drei Vierfamilienhäusern, Blick nach Nordost

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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  • Wohnblock, bestehend aus drei Vierfamilienhäusern, Gartenseite, Blick nach Südwest

    Wohnblock, bestehend aus drei Vierfamilienhäusern, Gartenseite, Blick nach Südwest

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    Nils Schinker
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Das Gelände zwischen dem Röthaer Fußweg (heute Jahnstraße) und der Straße Am Streitteich bzw. der Robert-Koch-Straße und der Karl-Marx-Straße erwarben die Aktiengesellschaft Sächsische Werke (ASW) und die Braunkohle-Benzin-Aktiengesellschaft (BRABAG) in den 1930er Jahren, um für ihre Betriebsangehörigen Wohnhäuser zu errichten. Für den Siedlungsteil zwischen Karl-Liebknecht-Straße im Süden, Karl-Marx-Straße im Westen und Leipziger Straße im Norden beauftragte die BRABAG 1935 die Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna mbH mit dem Bau von Mehrfamilienwohnhäusern. Der Entwurf für die Wohnblöcke mit mehreren Vierfamilienhäusern der unmittelbaren Umgebung stammt vom Leipziger Architekten Curt Schiemichen, der auch mit einem anderen Haustyp mit kleineren Wohnungen die benachbarten Wohnblöcke plante. Deshalb ist zu vermuten, dass auch Schiemichen der Architekt für diesen aus drei Vierfamilienhäusern bestehenden Wohnblock an der August-Bebel-Straße ist, der mit signifikantem Erker mit aufgemalter, von Tier- und Pflanzenmotiven umgebenen Sonnenuhr und Jahreszahl 1939 auffällt. Der zweigeschossige, als Zweispänner organisierte Vierfamilienhaustyp mit Walmdach ist voll unterkellert, massiv gemauert und verputzt, wobei die diagonal verlaufende Oberflächenstruktur des nachträglich aufgebrachten Wärmedämmverbundsystems ins Auge fällt. Die Gestaltung der regelmäßig gegliederten Fassaden ist traditionell-schlicht mit ursprünglich sichtbarem Klinkersockel und zurückhaltendem Traufgesims, heute mintgrün gestrichen, wie auch die Faschen an den Fenstern. Das Raumprogramm umfasste ursprünglich bei 64 qm Wohnfläche drei Zimmer, Küche und Bad mit WC. Die für die Angestellten der BRABAG in Böhlen errichteten Wohnhäuser sind im Kontext der Entwicklung von Böhlen zum Industrieort sozial- und ortsgeschichtlich relevant.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • Erbauung 1939 (Mehrfamilienwohnhaus)

Quellen/Literaturangaben:
  • Archiv des Landkreises Leipzig in Grimma, B18331
  • Geschichtsverein Böhlen und Umgebung (Hg.): Böhlener Geschichten. Ein Spaziergang durch Böhlen zwischen 1960 bis 1990; Böhlener Geschichten 8. Böhlen 2007, S. 13.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Bergmanns-Wohnstättengesellschaft Borna m.b.H.
  • Entwurf: Schiemichen, Curt

BKM-Nummer: 30100302

Siedlung Böhlen am Rittergutsweg, Mehrfamilienhaus mit Sonnenuhr

Schlagwörter
Ort
Böhlen
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Siedlung Böhlen am Rittergutsweg, Mehrfamilienhaus mit Sonnenuhr”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100302 (Abgerufen: 18. März 2025)
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