Das einem Malakow-Turm ähnelnde markante Schachtgebäude wurde als viergeschossiger Klinkerbau mit Tonnendach (heute flach geneigtes Sattelwalmdach) auf einem Bruchsteinsockel errichtet. Die Fassaden sind durch Eckstrebepfeiler, einem profilierten Kranzgesims aus Ziegelstein, einer Segmentbogentoreinfahrt mit Holztor im Erdgeschoss, Segmentbogenfenstern mit zum Teil originalen Eisensprossen und giebelseitig einem Segmentbogeneingang gegliedert. Über eine Durchfahrt verbunden schließt an der Westseite ein langgestrecktes verputztes Nebengebäude (Maschinenhaus) mit Satteldach an. Weitere Nebengebäude mit flach geneigten Satteldächern (Wellblech) befinden sich Im Norden und Osten des Schachtgebäudes. Am Eingang des zum teilweise von einer Ziegelsteinmauer mit Eisentor eingefriedeten Werksgeländes steht noch ein zweigeschossiger regelmäßig gegliederter Klinkerbau mit Satteldach, der vermutlich als Steigerhaus diente. Im Giebel sind noch die Anfangsbuchstaben A (August) und S (Schippan) als eisernes Zeugnis des früheren Grubenbesitzers erhalten. Die gesamte Anlage ist bergbaugeschichtlich, technikgeschichtlich und regionalgeschichtlich von Bedeutung
(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)/2022
Datierung:
- Erbauung 1902 – 1903 (Förderturm)
Quellen/Literaturangaben:
- Berkner, Andreas/Pro Leipzig e. V. (Hgg.): Auf der Straße der Braunkohle. Exkursionsführer; 3. Aufl., Leipzig 2016, S. 275, 284.
- Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung; 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018.
- Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen; Beucha/Markkleeberg 2011, S. 302, 304.
- Wittig, Wolfgang: Chronik des Bergbaus in Ragewitz; 2016. URL: http://heimatverein-haubitz-poehsig-ragewitz-zaschwitz.de/chronik-des-bergbaus-in-ragewitz/ (02.06.2023).
Bauherr / Auftraggeber:
- Bauherr: Schippan, August
BKM-Nummer: 30100236