Förderturm Grube Flora

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Grimma
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 14′ 11,36″ N: 12° 51′ 20,01″ O 51,23649°N: 12,85556°O
Koordinate UTM 33.350.299,23 m: 5.678.308,60 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.559.857,46 m: 5.678.301,52 m
  • Grube Flora, Nebengebäude, Blick nach Osten

    Grube Flora, Nebengebäude, Blick nach Osten

    Fotograf/Urheber:
    Josephine Dressler
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  • Grube Flora, Schachtgebäude mit Einfriedung, Blick nach Norden

    Grube Flora, Schachtgebäude mit Einfriedung, Blick nach Norden

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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  • Grube Flora, Schachtgebäude, Blick von Südwesten

    Grube Flora, Schachtgebäude, Blick von Südwesten

    Fotograf/Urheber:
    Ullrich Ochs
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Die Fördergebäude der früheren Grube Flora befinden sich nordöstlich der Dorflage Ragewitz weithin sichtbar auf einer Anhöhe. Die Anlage besteht aus dem Schachgebäude, zwei daran angebauten Nebengebäuden (Maschinenhäuser) und einer Einfriedung sowie einem weiteren Gebäude, vermutlich Steigerhaus. Die Schachtanlage ist von gut erkennbaren Tiefbau-Bruchfeldern umgeben und wirkt daher wie auf einem Berg gelegen. Der Grubenbesitzer August Schippan, der die Grube nach seiner zweiten Tochter Flora benannte, errichtete 1902/03 den steinernen Förderturm als Ersatz des zuvor abgebrannten hölzernen Turms am 1899 abgeteuften Schacht. Die Braunkohletiefbaugrube war von 1899 bis 1963 in Betrieb und diente der Herstellung von Nasspresssteinen bei einer Fördermenge von ca. 30000t/Jahr. Nach der Enteignung 1948 ging der Betrieb am 8. Januar 1949 in so genanntes Volkseigentum über und wurde 1951 als Betriebsteil nach Dölitz eingegliedert. Nach deren Stilllegung, 1959 dienten die Anlagen teilweise dem Institut für Grubensicherheit in Leipzig und der Versuchsstrecke Freiberg als Testgelände.
Das einem Malakow-Turm ähnelnde markante Schachtgebäude wurde als viergeschossiger Klinkerbau mit Tonnendach (heute flach geneigtes Sattelwalmdach) auf einem Bruchsteinsockel errichtet. Die Fassaden sind durch Eckstrebepfeiler, einem profilierten Kranzgesims aus Ziegelstein, einer Segmentbogentoreinfahrt mit Holztor im Erdgeschoss, Segmentbogenfenstern mit zum Teil originalen Eisensprossen und giebelseitig einem Segmentbogeneingang gegliedert. Über eine Durchfahrt verbunden schließt an der Westseite ein langgestrecktes verputztes Nebengebäude (Maschinenhaus) mit Satteldach an. Weitere Nebengebäude mit flach geneigten Satteldächern (Wellblech) befinden sich Im Norden und Osten des Schachtgebäudes. Am Eingang des zum teilweise von einer Ziegelsteinmauer mit Eisentor eingefriedeten Werksgeländes steht noch ein zweigeschossiger regelmäßig gegliederter Klinkerbau mit Satteldach, der vermutlich als Steigerhaus diente. Im Giebel sind noch die Anfangsbuchstaben A (August) und S (Schippan) als eisernes Zeugnis des früheren Grubenbesitzers erhalten. Die gesamte Anlage ist bergbaugeschichtlich, technikgeschichtlich und regionalgeschichtlich von Bedeutung

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2021)/2022

Datierung:
  • Erbauung 1902 – 1903 (Förderturm)

Quellen/Literaturangaben:
  • Berkner, Andreas/Pro Leipzig e. V. (Hgg.): Auf der Straße der Braunkohle. Exkursionsführer; 3. Aufl., Leipzig 2016, S. 275, 284.
  • Galle, Horst: Historischer Braunkohlenbergbau entlang der Mulde um Colditz, Grimma und Wurzen. Eine Chronik und Inventarisierung; 2. Aufl., Beucha/Markkleeberg 2018.
  • Wagenbreth, Otfried: Die Braunkohlenindustrie in Mitteldeutschland. Geologie, Geschichte, Sachzeugen; Beucha/Markkleeberg 2011, S. 302, 304.
  • Wittig, Wolfgang: Chronik des Bergbaus in Ragewitz; 2016. URL: http://heimatverein-haubitz-poehsig-ragewitz-zaschwitz.de/chronik-des-bergbaus-in-ragewitz/ (02.06.2023).

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: Schippan, August

BKM-Nummer: 30100236

Förderturm Grube Flora

Schlagwörter
Ort
Ragewitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Förderturm Grube Flora”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100236 (Abgerufen: 24. März 2025)
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