Bahnhofsgebäude

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Groitzsch
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 08′ 38,59″ N: 12° 21′ 10,66″ O 51,14405°N: 12,35296°O
Koordinate UTM 33.314.848,03 m: 5.669.175,86 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.524.805,61 m: 5.667.728,86 m
  • Bahnhofsgebäude, Blick nach Nordwest

    Bahnhofsgebäude, Blick nach Nordwest

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
    Medientyp:
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  • Bahnhofsgebäude, Blick nach Osten

    Bahnhofsgebäude, Blick nach Osten

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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Das am südlichen Ortsrand von Pödelwitz stehende frühere Bahnhofsgebäude ist neben Brückenfragmenten eines der letzten baulichen Zeugnisse der 1909 für den Kohleverkehr eröffneten Querverbindung Gaschwitz-Meuselwitz im Süden von Leipzig. Nach dem als Reparationsleistung Ende der 1940er Jahre die Strecke teilweise zurückgebaut wurde, begann 1956 der auf Betreiben der VEB Kombinats »Otto Grotewohl« 1953 beschlossenen Wiederaufbau und ein Jahr später die Wiederinbetriebnahme der Strecke. Dabei erhielten die wieder eröffneten Haltepunkte Droßdorf, Pödelwitz, Großstolpen und Pegau Ost neue Empfangsgebäude. Nach der politischen Wende 1989/90 verlor die Strecke ihre Bedeutung für den Personen- und Güterverkehr. Der Reiseverkehr wurde 1997 eingestellt, die Stilllegung 1999 vollzogen. Teile der früheren Strecke wurden durch den Tagebau Vereinigtes Schleenhain überbaggert bzw. zwischen Pödelwitz und Großpriesligk in zwei Abschnitten als Radweg ausgebaut.
Das 1956/57 errichtete eingeschossige Bahnhofsgebäude mit überdimensioniertem Satteldach steht mit seinen Giebelseiten in Ost-Westausrichtung. An den Traufseiten verliefen ursprünglich die Bahngleise, an der Nordseite erinnert das Ortsschild »Pödelwitz« noch an den früheren Haltepunkt. Die westliche Giebelseite ist mit einem dreiteiligen Arkadengang mit flachen Segmentbögen und in Naturstein gemauerten Stützen gekennzeichnet, von dem aus ein großzügig befensterter Wartebereich mit angebundenen Nebenräumen zugängig ist. Weitere überdachte Vorbereiche an den Längsseiten dienten dem Bahnpersonal. Der Massivbau weist mit seinem grauen Rauputz, Fensterfaschen, liegenden dreiteiligen Fensterformaten, fehlendem Ortgang, schlicht gestalteten Dachgesims und breiten Schleppgauben typische, noch in der Tradition verhaftete Gestaltungsmerkmale der 1950er Jahre auf. Das heute weitgehend leerstehende Gebäude wurde in den Jahren 2018 und 2019 von Klimaaktivisten genutzt, die sich für den Kohleausstieg und einen Erhalt von Pödelwitz einsetzten.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)

Datierung:
  • 1956/57 (Bahnhofsgebäude)

Quellen/Literaturangaben:
  • KAGr, B18440, Böhlen, Bahnverbindung 1953.
  • Vor einem Jahrhundert ging die Strecke Pegau - Neukieritzsch in Betrieb. Findling erinnert an Bahn-Jubiläum; In: LVZ-Borna-Geithainer Zeitung, 05.01.2009, S. 24.

Bauherr / Auftraggeber:


BKM-Nummer: 30100134


Bahnhofsgebäude

Schlagwörter
Ort
Pödelwitz
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Bahnhofsgebäude”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100134 (Abgerufen: 18. März 2025)
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