Das 1956/57 errichtete eingeschossige Bahnhofsgebäude mit überdimensioniertem Satteldach steht mit seinen Giebelseiten in Ost-Westausrichtung. An den Traufseiten verliefen ursprünglich die Bahngleise, an der Nordseite erinnert das Ortsschild »Pödelwitz« noch an den früheren Haltepunkt. Die westliche Giebelseite ist mit einem dreiteiligen Arkadengang mit flachen Segmentbögen und in Naturstein gemauerten Stützen gekennzeichnet, von dem aus ein großzügig befensterter Wartebereich mit angebundenen Nebenräumen zugängig ist. Weitere überdachte Vorbereiche an den Längsseiten dienten dem Bahnpersonal. Der Massivbau weist mit seinem grauen Rauputz, Fensterfaschen, liegenden dreiteiligen Fensterformaten, fehlendem Ortgang, schlicht gestalteten Dachgesims und breiten Schleppgauben typische, noch in der Tradition verhaftete Gestaltungsmerkmale der 1950er Jahre auf. Das heute weitgehend leerstehende Gebäude wurde in den Jahren 2018 und 2019 von Klimaaktivisten genutzt, die sich für den Kohleausstieg und einen Erhalt von Pödelwitz einsetzten.
(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2023)
Datierung:
- 1956/57 (Bahnhofsgebäude)
Quellen/Literaturangaben:
- KAGr, B18440, Böhlen, Bahnverbindung 1953.
- Vor einem Jahrhundert ging die Strecke Pegau - Neukieritzsch in Betrieb. Findling erinnert an Bahn-Jubiläum; In: LVZ-Borna-Geithainer Zeitung, 05.01.2009, S. 24.
Bauherr / Auftraggeber:
BKM-Nummer: 30100134