Sportstadion »Otto Heinig«

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Rötha
Kreis(e): Leipzig
Bundesland: Sachsen
Koordinate WGS84 51° 11′ 35,01″ N: 12° 27′ 34,49″ O 51,19306°N: 12,45958°O
Koordinate UTM 33.322.493,07 m: 5.674.361,56 m
Koordinate Gauss/Krüger 4.532.232,83 m: 5.673.222,17 m
  • Sportanlage, Schrägluftbild von Osten

    Sportanlage, Schrägluftbild von Osten

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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  • Sportanlage, Eingangsbereich, Blick nach Westen

    Sportanlage, Eingangsbereich, Blick nach Westen

    Fotograf/Urheber:
    Nils Schinker
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Das 1954 bis 1956 erbaute ehemalige »Otto-Heinig-Stadion« bildete mit der benachbarten Kegelsporthalle, dem auf der gegenüber liegenden Straßenseite kurz zuvor errichteten Kulturhaus »Clara Zetkin« und der Polytechnische Oberschule »Hugo Joachim« das gesellschaftliche Zentrum des zum Industriearbeiterwohnort entwickeltem Dorfes Espenhain. Das für die 1949 gegründete Zentrale Sportgemeinschaft Energie Espenhain erbaute Stadion wurde 1954 vom Entwurfsbüro für Industriebau Leipzig entworfen, deren Planer die Anlage an den westlichen Rand der Siedlung in Blickrichtung der Schornsteine des Kraftwerks Böhlen-Lippendorf ausrichteten. Der ursprünglich monumental gestaltete Eingangsbereich zwischen zwei eingeschossigen Sozialtrakten war mit sechs zurückgesetzt, leicht bogenförmig angeordneten, etwa fünf Meter hohen Postamenten gegliedert, die zur Einweihung am Tag des Bergmanns am 1. Juli 1956 von Fahnentragenden Sportlern geziert wurden. Die verputzten Pfeiler auf rechteckigem Grundriss übernahmen zugleich eine Trichterfunktion für die hereinströmenden Besuchermassen. Zu beiden Seiten standen jeweils zwei voneinander getrennt platzierte niedrigere Kassenhäuschen, die über eine Überdachung mit den Umkleideräumen und den Postamenten verbunden waren. Das Stadion verfügte über eine 6-bahnige Rundbahn mit innenliegendem Großspielfeld, Kugelstoß-, Diskus-/Hammerwurf- und Speerwurfanlage sowie außerhalb an der Westseite einer Dreisprung-, Weitsprung- und Stabhochsprunganlage. Eine ursprünglich an der Westseite vorgesehene Besuchertribüne wurde nicht realisiert. Auf dem südöstlichen Gelände der Freizeitanlage fuhr ab Mitte der 1960er Jahre eine Pioniereisenbahn mit Diesel-Lok (»Pionier Express VEB Kombinat Espenhain«), die bereits vor 1989 den Betrieb wieder einstellen musste. Noch vorhanden ist eine kleine überdachte Freilichtbühne mit Zuschauerbereich und umgebendem Parcours. Die Anlage wird zur Hainer Straße von einer Einfriedung aus Betonsteinen mit wabenförmiger Öffnung abgegrenzt, die jeweils an den Umkleidegebäuden abknickt. Sie schließt im Norden an die Kegelsporthalle an und ersetzt eine frühere Gestaltung aus einfachem Holzstaketenzaun.
Die beiden winkelförmigen Gebäude mit den Umkleide- und Waschräumen wurden in den letzten Jahren saniert. In den 1990er Jahren verschwanden sämtliche Hinweise auf den früheren Namensgeber Otto Heinig (1898-1952), der als KPD/SED-Funktionär und zuletzt Leiter der SED-Betriebsgruppe des Kombinates und der Großkraftwerke der SAG Espenhain in der Region wirkte. Mit der Demontage des Schriftzuges »Otto Heinig Stadion« über den Eingangspostamenten gingen auch die Pfeiler selbst und die Kassenhäuschen verloren und die Entréesituation ist heute mit einem Stabmattenzaun stark verändert.

(Nils Schinker, Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, 2022)

Datierung:
  • Erbauung 1954–1956 (Stadion)

Quellen/Literaturangaben:
  • Sperling, Wolfgang: 700 Jahre Espenhain 1322-2022; Espenhain 2022, S. 219-222.
  • Sperling, Wolfgang: Mölbis: Lexikon zur Geschichte des Dorfes und die konkreten historischen Beziehungen zu Dahlitzsch, Dittmannsdorf, Dreiskau, Espenhain, Eula, Gestewitz, Großpötzschau, Hain, Hainichen, Kleinpötzschau, Kleinzössen, Kömmlitz, Muckern, Oelzschau, Thierbach, Trages sowie zu den Städten Borna und Rötha; Borna 2012, S. 145.

Bauherr / Auftraggeber:
  • Bauherr: VEB Kombinat Espenhain
  • Entwurf: Entwurfsbüro für Industriebau Leipzig

BKM-Nummer: 30100077

Sportstadion »Otto Heinig«

Schlagwörter
Ort
Espenhain
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Sportstadion »Otto Heinig«”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-30100077 (Abgerufen: 17. März 2025)
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