Werkssiedlung Morschenich

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Denkmalpflege
Gemeinde(n): Merzenich
Kreis(e): Düren
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 52′ 12,28″ N: 6° 32′ 25,96″ O 50,87008°N: 6,54054°O
Koordinate UTM 32.326.950,22 m: 5.638.259,22 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.538.094,48 m: 5.637.332,51 m
  • Mertzenich-Morschenich, Werkssiedlung Union 103, Unterstraße, 2.6.2022

    Mertzenich-Morschenich, Werkssiedlung Union 103, Unterstraße, 2.6.2022

    Fotograf/Urheber:
    Dr. Alexander Kierdorf
    Medientyp:
    Bild
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Entwicklungsgeschichte:
Ab 1939 beschäftigte sich die Rheinische Braunkohlentiefbaugesellschaft mit Möglichkeiten des Braunkohlenabbaus im Tiefbau, insbesondere im Bereich des späteren Tagebaus Hambach mit seinen besonders tief liegenden Flözen. Dazu wurden zwei Versuchsschächte bei Etzweiler und Morschenich angelegt. 1943 bis 1948 wurden die Arbeiten unterbrochen. Für die Schachtanlage bei Morschenich bemühte man sich bereits 1947 bei den Besatzungsbehörden um Genehmigung des Baus einer Werkssiedlung, da in der Umgebung auch aufgrund erheblicher Kriegsschäden keine Unterkünfte für die neuen Bergleute verfügbar waren. Die von dem Kölner Architekten Joseph op gen Oorth geplante Siedlung sollte aus einer Hauszeile entlang der Unterstraße sowie zwei nordöstlich dazu parallel verlaufenden, beidseitig bebauten Straßen bestehen. Die Besatzung genehmigte aber nur die erste Zeile. Um 1953 wurden Bäder ergänzt. Seit Aufgabe der Schachtanlage 1955 bewohnten Mitarbeiter anderer RAG-Betriebe die Häuser.

Beschreibung:
Die für das Braunkohlentiefbau-Versuchsbergwerk Union 103 errichtete Werkssiedlung Morschenich besteht aus sieben giebelständigen, zweigeschossigen Häusern an der Nordseite der nach Westen verlängerten Unterstraße. Die Häuser sind durch eingeschossige, zurückliegende Zwischenbauten miteinander verbunden. Das vom Ort bzw. von Osten aus gesehen erste und zweite sowie das siebte Haus sind gegenüber den vier mittleren Häusern vorgezogen. Die Häuser sind backsteinsichtig und mit steilen Satteldächern versehen. Jedes Haus besitzt zwei Etagenwohnungen mit seitlichem Zugang. Rückwärtig wurden später ein Bad bzw. ein weiterer Wohnraum angefügt. Bemerkenswert als Entwurf eines bekannten Architekten und als letztes Zeugnis der gescheiterten Tiefbauversuche im Braunkohlenbergbau.

Datierung:
  • 1948 bis 1949

Literatur:
  • Festschrift aus Anlaß des 50jährigen Jubiläums der Fahnenweihe der St.-Lambertus-Schützenbruderschaft Morschenich, Düren 1975
  • Nimmerrichter, Hartmut; Muhr, Lambert; Chronik der Gemeinde Merzenich, Merzenich 1976 (1977)
  • Kleinebeckel, Arno: Rheinische Braunkohlenwerke Aktiengesellschaft (Hrsg.). Köln 1986
  • Dehne, Ludwig: Braunkohlentiefbau. Vom Schürfen bis zur Schachtförderung. Leipzig 1953

(Dr. Alexander Kierdorf, 2022)

BKM-Nummer: 20524000

Werkssiedlung Morschenich

Schlagwörter
Ort
Merzenich
Fachsicht(en)
Denkmalpflege
Erfassungsmaßstab
Keine Angabe
Erfassungsmethode
Übernahme aus externer Fachdatenbank

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„Werkssiedlung Morschenich”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/BKM-20524000 (Abgerufen: 31. Mai 2025)
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