Ursprünglich als Öl- und Papiermühle an der Wurm für die Erstellung von Ölpapier von Andreas Josef Berens im Jahr 1797 erbaut, war die Wassermühle 1820 ausschließlich Papiermühle und 1830 ein Nebenbetrieb der Papiermühle in Brachelen. Nachdem 1855 ein Brand die Wassermühle zerstörte, folgte ein Neubau. Nach 1864 konnten aufgrund der schlechten Wasserqualität der Wurm, die durch das Abwasser des Aachener Industriegebietes verursacht wurde, nur noch bis 1888 sogenannte „Pappdeckel“ aus Stroh hergestellt werden. In diesem Jahr, 1888, wurde die Mühle stillgelegt.
Im Jahr 1891 wurde hier eine Glühlampenfabrik von Fremery und Urban errichtet. Nach der Entdeckung zur Herstellung von Kunstseide erfolgte im Jahr 1905 die Umstellung der Produktion auf Kunstfasern. Die alten Mühlengebäude wurden durch Fabrikbauten ersetzt, in denen Glanzstoff (Kunstfasern) erzeugt wird. Der ehemalige Wassermühlenstandort wird heute von Fabrikbauten überlagert.
(Burggraaff/Kleefeld: Kartierung zur Datenerfassung im Kreis Heinsberg 2001 im Auftrag des LVR-Fachbereich Umwelt)
Literatur
Gillessen, Leo (1993)
Die Ortschaften des Kreises Heinsberg. (Schriftenreihe des Kreises Heinsberg, 7.) S. 156, Heinsberg.
Sommer, Susanne (1991)
Wind- und Wassermühlen des linken Niederrheins. Die Wind und Wassermühlen des linken Niederrheins im Zeitalter der Industrialisierung (1814-1914). (Werken und Wohnen. Volkskundliche Untersuchungen im Rheinland, 19.) S. 257, Nr. 16, Köln.
Vogt, Hans / Verein Niederrhein e.V. (Hrsg.) (1998)
Niederrheinischer Wassermühlenführer. S. 299, Nr. 210, Krefeld.
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