Die Siedlung bietet ein zusammenhängendes Bild ihrer Entstehungszeit um1920, wenn auch ihre Eigenart aufgrund der Privatisierungen undindividuell durchgeführter Maßnahmen gelitten hat (siehe hierzu auch dieAbbildung der Übersichtskarte).
Die Bergarbeiter-Wohnungen in der Bergarbeiter-Siedlung „Brecke“ der Zeche Erinin der Breckenstraße wurden 1920 / 1921 errichtet. Bauherr war die Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft, Rhein-Elbe Gelsenkirchen. gezeichnet Müller [ARCHIV BauO; Breckenstraße]. Verfasser. Als zeichnet der Architekt A. Schneidereit, Düsseldorf ? oder Albert Schneidereit, Wattenscheid ?.
„Angelockt durch die Gründung der Zeche kamen zunächst Arbeitskräfte aus Westfalen, dem Rheinland und Hessen, in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts aus den polnischen Landesteilen und in den 90er Jahren aus Ost- und Westpreußen. Die Zugezogenen, die anfänglich als Saisonarbeiter in den Wintermonaten auf der Zeche arbeiteten und im Frühjahr wieder in ihre Heimat zurückkehrten, um dort ihre kleinen landwirtschaftlichen Anwesen zu bestellen, wohnten zunächst als Kostgänger bei eingesessenen Obercastropern. Da die Zeche Erin ein Interesse daran Hatte, die Bergleute an die Schachtanlage zu binden, errichtete sie schon 1873 12 eigene Wohnhäuser auf “Lakenbergs Feld„, den Grundstock für “Erin-Dorf„ im Bereich um die heutige Christinenstraße. Da der Wohnraumbedarf ständig stieg, errichtete die Gelsenkirchener Bergwerks AG von 1920 bis 1922 nach den Plänen des Architekten Schneidereit,die Bergarbeitersiedlung “Brecke„,(Grüner Weg, Straße “Im Breckenwinkel„, Breckenstraße)“ [DENKMALE, 2001; Seite 23].
In dieser Siedlung wurden in 11 unterschiedlichen Haustypen 63 Wohnungen geschaffen. Die Siedlung, die heute bereits gegenüber ihrer Entstehungszeit erkennbar verändert worden ist, setzt sich aus einer Bebauung sowohl aus ein- bis zweigeschossige Einfamilien-Häusern als auch Mehrfamilienhäusern zusammen. „Bei den ... Gebäuden handelt es sich um verputzte Bauten, die teils traufenständig; teils giebelständig an der eigens für die Siedlung angelegten Straßen liegen“ [DENKMALE, 2001, Seite 24] Ihr symbolisches Zentrum befindet sich an der Straße „Im Breckenwinkel“: „Eine Nische in der Hauswand, andernorts Heiligenbildern vorbehalten, ziert eine Bergmannsstatuette. Manche der Häuser haben noch weitgehend ihr ursprüngliches Aussehen bewahrt. So ist die unter groben Spritputz verborgene Fachwerkkonstruktion noch an einzelnen Balkenköpfen, den vorkragenden Stockwerken ablesbar. Doch Giebel zeigen statt warmer Holzschalungen abweisende Schindelverkleidungen (es handelt sich um Schablonen aus schwarzem Faserzement, der Verfasser); die meisten der schmucken Schlagläden sind verschwunden. Nur an den eisernen Kloben neben den Fenstern erkennt man, dass es sie gab. An die Stelle der kleinteiligen Sprossenfenster sind nichtssagende Kunststofffenster getreten. Neuer Putz hat manches Haus seiner Würde beraubt, sein historisches Erscheinungsbild entstellt“ [STADTMAGAZIN, 2007].
Doch nicht bei jedem Haus handlet es sich noch um ein Original: „Wohl ein Bombentreffer hatte die Häuser am unteren Ende der Breckenstraße hinweggefegt. So wurden die zweigeschossigen Häuser mit den Hausnummern 1 und 9 in den Jahren 1956/57 neu gebaut. Ihre massive Konstruktion unterscheidet sie von den Vorgängern. Schon ungestuft und glatt errichtet, tragen sie heute eine wärmedämmende Verkleidung“ [ebenda]. Einzelne Gebäude dieser Siedlung sind als Baudenkmalein die Denkmalliste der Stadt Castrop-Rauxel eingetragen. Die Siedlung hat ursprünglich ein zurückgesetztes Schulgebäude auf dem Schulhof am Grünen Weg umschlossen. Die ehemalige Volksschule, 1902 als Melanchthon-Schule errichtet, wurde zwischenzeitlich im Nationalsozialismus auch als Wilhelm-Gustloff-Schule bezeichnet [STADTMAGAZIN, 2007].
Das Gebäude ist 2002 abgebrochen und durch einen Neubau der „Grundschule Grüner Weg 27“ in der Bauflucht der übrigen Bebauung ersetzt worden (Verfasser: Architekt Michael Bultmann, Essen) [ARCHIV IM]. Die heutige moderne Architektur „bildet einen starken Kontrast zu den alten Siedlungshäusern ringsum“ [STADTMAGAZIN, 2007].
Literatur
Stadt Castrop-Rauxel (Hrsg.) (2001)
Denkmale in Castrop-Rauxel im Kontext der Geschichte ihres Stadtteils. Castrop-Rauxel.
(2007)
Stadtmagazin in der Stadt Castrop-Rauxel (Internet-Magazin). Witten.
(o.J.)
Archiv des Immobilienmanagements der Stadt Castrop-Rauxel (Bezeichnung, Straße, Haus-Nr.). Castrop-Rauxel.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.