Lambertusplatz mit umgebenden Gebäuden im Stadtkern Castrop

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Castrop-Rauxel
Kreis(e): Recklinghausen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 32′ 54,48″ N: 7° 18′ 40,78″ O 51,54847°N: 7,31133°O
Koordinate UTM 32.382.912,91 m: 5.712.170,88 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.591.003,79 m: 5.713.480,77 m
Der historische Stadtkern Castrop geht auf die Lambertus-Kapelle aus dem 13. Jahrhundert am Standort des heutigen, ovalen Kirchplatz-Rings zurück.

Die westfälischen Kirchdörfer kennen seit dem Mittelalter die ringförmige Kirchplatz-Bebauung, die sich ursprünglich aus Speicherbauten zusammensetzte. Die Schutzfunktion des „Freihofes“, auch „Immunität“ genannt, nahmen die Menschen aus der Umgebung für sich gern in Anspruch. Diese brachten dort ihre Güter (vor allem Getreide) unter, aus denen schließlich auch der „Zehnte“ bestand, der an die weltliche und geistliche Herrschaft zu entrichten war. Der Kirchplatz in Castrop wurde später auch als Friedhof genutzt.

Die kleine „Dorf-Kirche“ erfüllte angesichts des Bevölkerungsanstiegs bald nicht mehr die Anforderungen der katholischen Gemeinde und ist um 1890 teilweise in den Neubau einer neugotischen Stadtkirche miteinbezogen worden (Verfasser: Dombaumeister ArnoldGüldenpfennig, Paderborn).

Auf den historischen Stadtgrundriss weisen heute nur noch die Sankt-Lambertus-Pfarrkirche sowie einige wenige überkommene Fachwerkgebäude in der Nachbarschaft hin:
  • Straße „Am Markt“ / Lambertus-Kirchplatz 3 - „Haus Disch“ (heute „Martin's“),
  • „Am Markt“ 4,
  • Straße „Biesenkamp“ 8 - als ehemals lutherische Schule, (später „Haus Kroes“ oder heute „Biesenkämpchen“), sowie
  • Wittener Straße 24 - „Novis“-Institut.



Diese Gebäude geben die Kleinteiligkeit und die Maßstäblichkeit der ursprünglichen Bebauung wieder, die den Kirchplatz umgeben hat. Der Bestand ist auf der Südseite zum Marktplatz bereits der dortigen Bebauung bis 1915 gewichen und auf der Westseite durch das neue Gemeindezentrum um 1975 ersetzt worden sowie lediglich auf der Nordseite nur noch in Ansätzen erhalten.

Im Übrigen sind zahlreiche der historischen baulichen Überlieferungen bis auf das Straßen- und Wegenetz weitgehend aufgrund von Abriss und Wiederaufbau seit 1950 überformt worden.

(LWL-Amt für Landschafts- und Baukultur, 2009)

Literatur

Bund Deutscher Architekten (BDA), Kreis Recklinghausen (Hrsg.) (1986)
Architektur im Ruhrgebiet, Kreis Recklinghausen. Recklinghausen.
Fondern, Manfred van (2002)
Castrop-Rauxel - die Chronik: von der Industrialisierung zur Europastadt. Essen.
Hartung, Karl (1973)
Der Castroper Biesenkamp einst und jetzt. (Kultur und Heimat, Heimatblätter für Castrop-Rauxel und Umgebung. Ortsverband Castrop-Rauxel des Westfälischen Heimatbundes (Hrsg.); 25. Jahrgang, Band 1/2..) Castrop-Rauxel.
Hartung, Karl / Ortsverband Castrop-Rauxel des Westfälischen Heimatbundes (Hrsg.) (1950)
Der Biesenkamp im Jahre 1828. (Kultur und Heimat. Mitteilungsblatt des Westfälischen Heimatbundes Ortsverband Castrop-Rauxel, Nr.19, 2. Jahrgang.) Castrop-Rauxel.
Sparkassenstiftung Castrop-Rauxel für Kultur, Wissenschaft und Umwelt (Hrsg.) (2005)
Das Rote Band - Ein stadtgeschichtlicher Rundgang durch Castrop-Rauxel. Castrop-Rauxel.

Lambertusplatz mit umgebenden Gebäuden im Stadtkern Castrop

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Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften
Historischer Zeitraum
Beginn 1000 bis 2000

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„Lambertusplatz mit umgebenden Gebäuden im Stadtkern Castrop”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-P363N504-20090701-0004 (Abgerufen: 27. Juli 2024)
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