Bäuerliche Kulturlandschaft innerhalb der Stadtteile Deininghausen und Dingen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Castrop-Rauxel, Dortmund
Kreis(e): Dortmund, Recklinghausen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 33′ 28,35″ N: 7° 20′ 18,45″ O 51,55788°N: 7,33846°O
Koordinate UTM 32.384.817,70 m: 5.713.174,07 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.592.866,46 m: 5.714.561,59 m
Die bäuerliche Kulturlandschaft liegt überwiegend in der Hellwegzone und läuft im Nordosten flach aus. Auf den mächtigen Lössaufwehungen haben sicht fruchtbare Böden entwickelt. Das Tal Dorloh südwestlich von Dingen weist eine große geomorphologische Vielfalt auf. Hier finden sich Quellenaustritte und kleinere Nebenmuldentälchen. Das Tal wird vom Deininghäuser Bach durchflossen, der im weiteren Verlauf von Gehölzen bestanden ist. Der Bach trieb früher die mittlerweile aufgelassene Leuschmühle (Fuckmühle) an und fließt heute in seiner renaturierten Form um die Waldgebiete Grutholz und Nierholz. Der Landschaftsplan Castroper Hügelland sieht die weitergehende Renaturierung des Baches vor.

Die natürlichen Formen werden von Nutzungsmustern begleitet, die ihre historischen gewachsenen Strukturen beibehalten haben. Im Nordosten der bäuerlichen Kulturlandschaft befinden sich kleinere Waldschläge und großflächige Ackerflächen. Die Landschaft ist von baumbestandenen Bachläufen und kleinen Gehölzen durchzogen. Der Bau der A42 hat zahlreiche dieser Strukturen, vor allem Ackerschläge, Wegeverbindungen und Gehölze zerschnitten.

Am Rande der Ortsteile Rauxel und Schwerin, entlang der Rieperbergstraße und der Oststraße, sowie zwischen Dorlohstraße und Mengederstraße sind kleinere Offenlandbereiche erhalten. Die Aufforstungen des späten 19. Jahrhunderts haben zur heutigen Ausdehnung des relativ großen und reich strukturierten Laubwalds auf dem Rieperberg geführt. Form und Lage von Offenland und Waldflächen entsprechen noch heute weitgehend dem Zustand, der in der preußischen Uraufnahme von 1842 dargestellt ist.

Auf den Anhöhen der lössreichen Hellwegbörden haben sich in den frühen Siedlungsphasen Dorfstrukturen gebildet, von denen aus die Äcker der hohen Bodenqualität bewirtschaftet wurden. Von einer ersten Besiedlung in der altsächsischen Zeit ist auszugehen. Diese Anordnung der Siedlungen ist ein wesentliches Merkmal der Hellwegzone. Bedeutende Einzelobjekte sind der Hof Schulte-Rauxel, die Fuckmühle und Haus Dorloh. Sie deuten mit ihrer Alleinlage auf den Charakter dieser bäuerlichen Kulturlandschaft am Übergang der dörflich geprägten Hellwegzone zu den Streusiedlungslandschaften im nördlich gelegenen Emscherbruch hin.

Auch die alten Wegeverbindungen sind bis heute erhaltene Strukturierungselemente der Landschaft. Entlang der nördlichen Grenze des Gebiets verläuft ein teilweise erhaltener Bahndamm der früheren „Westfälischen Eisenbahn“, deren Betrieb Ende des 19. Jahrhunderts eingestellt wurde. Heute noch in ihrer historischen Lage befinden sich Dorlohstraße, Rieperbergstraße, Westheide, in Teilen die Oststraße und die Mengederstraße.

Die Flurbezeichnung „Auf dem Esche“ bei Dingen deutet auf eine alte Nutzung als Acker hin. Die Waldbezeichnung „Begiebing-Heide“ weist auf eine Nutzung als Allmende hin, was auch für die „Westheide“ südlich von Deininghausen zutrifft. Weitere Namen mit Bedeutungsgehalt sind beispielsweise Obsbrink und Hufenbeck mit Hinweisen bei Dingen, sowie Bocksfurt beim Hof Schulte-Märter am Deininghäuser Bach. Auch der Name des Stadtteiles Dingen lässt sich auf die Wortbedeutung „Gericht“ zurückführen. Eine Besinnung auf historische Namen und ihre Bedeutungen könnte Ausgangspunkt für einen namenkundlichen Pfad durch die Geschichte der bäuerlichen Kulturlandschaft Deininghausen und Dingen werden.

Bäuerliche Kulturlandschaft innerhalb der Stadtteile Deininghausen und Dingen

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Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn 1839

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„Bäuerliche Kulturlandschaft innerhalb der Stadtteile Deininghausen und Dingen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-P363N410-20090626-0003 (Abgerufen: 27. Juli 2024)
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