Bäuerliche Kulturlandschaft zwischen Behringhausen und Obercastrop

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Castrop-Rauxel, Herne
Kreis(e): Herne, Recklinghausen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 32′ 17,13″ N: 7° 17′ 52,74″ O 51,53809°N: 7,29798°O
Koordinate UTM 32.381.960,78 m: 5.711.038,48 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.590.098,60 m: 5.712.309,89 m
Die bäuerliche Kulturlandschaft Behringhausen liegt an einer Geländekante, welche die Emscherlandschaft von der hügeligen Hellwegzone mit landwirtschaftlich hochwertigen Lössböden abgrenzt. Die geomorphologischen Formen des Raumes sind unter Vorzeit-Klimaten gebildet worden. Bemerkenswert ist die Gliederung durch Trockentäler als Relikte periglazialer Entwässerungsformen mit Solifluktionsprozessen. Die geomorphologische Formenvielfalt mit zahlreichen Kleinformen wie Quellnischen und Siepen sowie die Fruchtbarkeit der schwach geneigten Lössflächen hat sich auf die Nutzungsweise und -struktur und damit auf das heutige Landschaftsbild ausgewirkt.

Das Wegenetz ist teilweise in Form von Hohlwegen in das Gelände eingetieft, die landwirtschaftlichen Flächen sind, durch das Relief bedingt, kleinteilig parzelliert. Die feuchten Niederungen werden vorzugsweise als Grünland, die trockeneren Kämmeals Ackerland genutzt. Die linienförmigen Gehölze zeichnen die Topographie nach. Auch das Siedlungsbild wurde wesentlich durch Relief und Bewirtschaftungsmöglichkeiten beeinflusst.

Die bäuerliche Kulturlandschaft zwischen Behringhausen und Obercastrop weist in ihrem Gesamtbild noch starke Ähnlichkeit mit ihrem Zustand in der preußischen Uraufnahme von 1842 auf. Das Langelohtal ist ein eiszeitlich entstandenes Trockental, welches sich mit steilen Ost- und flachen Westhängen in die Lößebene eingefräst hat. Die preußische Uraufnahme stellt in der Talsohle Wiesenflächen dar. Bereits zur Zeit der Neuaufnahme (1892-1894) sind hier Aufforstungen des späten 19. Jahrhunderts durchgeführt worden. In dieser Form ist der Rossbach mit dichtem Baumbewuchs bis heute erhalten. In der Neuaufnahme erstmals erkennbar ist eine Lehmabgrabung im Hecklenbruch, welche heute von Bäumen bestanden ist und einen wertvollen Biotop bildet. Sie weist auf den ehemaligen Standort einer Ziegelei auf dem heutigen Sportplatzgelände hin, von wo aus Baumaterial für die nahegelegene Zeche Erin geliefert wurde. Mehrere Feldgehölze zwischen Hecklenbruch und Diestelkamp sind erhalten. Das Landschaftsbild ist ein Spiegelbild der Landeskultur. Die gut erhaltene tradierte Nutzungsstruktur setzt sich aus dem reliefbedingt landwirtschaftlich schwierig nutzbaren Langelohtal und traditionell gegliederten Ackerbaustrukturen zusammen. Die Nachbarschaft zur Zeche Erin ging mit einer Veränderung der Weilerstrukturen einher, so dass sich hier vorindustrielle landwirtschaftliche Strukturen mit denen der Bergbauepoche mischen. Dies gibt dem Bereich eine besondere kulturlandschaftliche Qualität.

Bäuerliche Kulturlandschaft zwischen Behringhausen und Obercastrop

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:25.000 (kleiner als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten
Historischer Zeitraum
Beginn 1842

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„Bäuerliche Kulturlandschaft zwischen Behringhausen und Obercastrop”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-P363N410-20090625-0002 (Abgerufen: 25. April 2024)
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