Die Ersterwähnung des am östlichen Hang des Schleidebachtals gelegenen Erlen erfolgte 1548 als „tho den Erlen“; das Kölner Apostelstift verfügte damals über Rechte und Einkünfte des Hofes. 1832 war Erlen ein Doppelhof oder kleiner Weiler in Hanglage an der Grenze zu Westfalen. Entlang der Straße zwischen Anschlag im Nordosten und Kreuzberg im Südwesten befinden sich laut dieser Karte zudem drei Einzelgebäude ungeklärter Funktion. Zur Ortslage gehörten zwei Teiche und die umgebenden Gartenflächen. Erlen war umgeben von Acker- sowie Grünland.
Um 1910 wurde zwischen dem Weiler und dem Schleidebach die Bahnstrecke Anschlag-Wipperfürth gebaut, die 1960 stillgelegt und nachfolgend abgebrochen wurde. Der dem Weiler gegenüber liegende, langgestreckte und baumbestande Damm nördlich der Kreisstraße 30 ist Teil des Eisenbahndamms. Auch südlich der Straße kann man seinen ehemaligen Verlauf am Ostufer des Schleidebachs im Gelände nachvollziehen.
Der westlich des Bachs gelegene Einzelhof ist bereits in der Tranchot/ von Müfflingschen Karte von 1825 verzeichnet. Das südlich der Straße gelegene, zugehörige Gartenland besteht in etwas kleinerem Umfang bis heute fort. Es wird erstmals in der Preußischen Neuaufnahme zu Beginn der 1890er Jahre verzeichnet. Es handelt sich um eine annähernd quadratische und von einer Hecke umgebene Gartenanlage mit umgebenden Obstbäumen. Die Aufteilung der Gartenfläche folgt einem streng geometrischen Muster: vier durch niedrige Formschnitthecken begrenzte Quadranten liegen um ein mittig angeordnetes Rondell. Der Garten ist damit dem Vorbild eines Bauerngartens nachempfunden. Auf der topographischen Karte von 1927 sind der quadratische Grundriss und die äußere Einfassung mit einer Hecke bereits zu erkennen. In wie weit die heutige Situation tradiert ist oder ob es sich um eine Rekonstruktion handelt, kann durch den Kartenvergleich allerdings nicht gesagt werden. Die Geometrie markiert die Standorte des 19. Jahrhunderts.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2014)
Literatur
Pampus, Klaus / Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins (Hrsg.) (1998)
Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte. (Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Sonderband.) Gummersbach.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.