Weiler Egen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Wipperfürth
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 10′ 8,35″ N: 7° 24′ 27,42″ O 51,16899°N: 7,40762°O
Koordinate UTM 32.388.672,54 m: 5.669.822,41 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.598.493,12 m: 5.671.388,88 m
Ersterwähnung 1548 als „op dem Eigen“; auf der Topographia Ducatus Montani von 1715 war Egen mit einem Hof verzeichnet. 1832 war Egen vermutlich ein kleiner Weiler in Höhenlage, umgeben von Acker- sowie Grünland und Wald. Eine Hofstelle mit Gartenland lag in einiger Entfernung zu den übrigen Gebäuden. Südlich von Egen befanden sich weitere Gartenflächen sowie ein großer Teich.

Egen ist eines der sieben Kirchdörfer der Gemeinde Wipperfürth. Das sehr kleine Dorf, es handelt sich von der Gebäudezahl um einen Weiler, liegt auf der Höhe und vereinte mehrere zentrale Funktionen. Prominentestes Bauwerk ist die Bruchsteinkirche mit Zwiebelturm, die um 1850 in einfacherer Form errichtet wurde. Turm, Chor und Sakristei wurden Anfang des 20. Jahrhunderts ergänzt. Das Bauwerk entstand auf Initiative und mit Mitteln der Bewohner und Bewohnerinnen von Egen und seinem Umland. Der für den Bau genutzte Steinbruch soll noch vorhanden sein. Von 1871 bis 2007 hatte Egen eine eigene Pfarrei. Als Pfarrhaus diente ein im Nordwesten des Ortes liegendes Fachwerkhaus. Hier lag - neben dem Ortskern - der zweite 1832 besiedelte Bereich. In Nr. 11 war nach mündlicher Auskunft die Küsterei untergebracht.

Gegenüber der Kirche befinden sich im Ortskern zwei weitere historische Gebäude. Das Bruchsteinhaus Nr. 3 und das mit Schiefer verkleidete Haus Nr. 4. Beide Gebäude sollen eine Tradition als Gastwirtschaften haben. Nr. 3 ist heute noch ein Gasthof und verfügt über große moderne Anbauten. Auch in Nr. 4 soll es noch einen gut erhaltenen Schankraum aus den 1950er Jahren geben, der heute für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Zu dem Haus gehören zahlreiche historische Anbauten, in denen phasenweise auch die seit 1837 im Ort angesiedelte Schule untergebracht gewesen sein soll. In der Scheune befindet sich ein Archiv. Später kam es zu einem benachbarten Schulneubau, einem zweistöckigen mit Schiefer verkleideten Haus, das nach einer Phase des Leerstands und einem Besitzerwechsel inzwischen umfassend renoviert wird. Die Schule wurde 1968 aufgehoben. Vor Haus Nr. 4 steht an einer alten Linde ein altes Wegekreuz. Es trägt die Inschrift „Aus Dankbarkeit“ und datiert laut Denkmalliste ins 19. Jahrhundert.

Das Ortsbild wird durch einige markante Bäume bereichert. Zwischen Kirche und Haus Nr. 8 stehen drei große Kastanien und vor der Kirche zwei alte Linden. Die zur ehemaligen Schule gehörenden Hausbäume (Linden) sind durchgewachsen.
Seit 1900 gibt es in Egen eine freiwillige Feuerwehr, welche mit einem modernen Feuerwehrhaus (Nr. 5) für das Löschfahrzeug im Ortsbild präsent ist. Im Westen liegen etwas außerhalb der Friedhof und der Sportplatz von Egen. Der Friedhof ist fast quadratisch und mit einer Hecke umgeben. An zentraler Stelle steht das Friedhofskreuz unter einer Linde.

Im Süden des Ortskerns lag bereits im späten 19. Jahrhundert eine Hofstelle. Heute stehen hier zwei Gebäude, deren Bausubstanz und Alter unbekannt sind. In dem heutigen Wohnhaus Nr. 2 war nach mündlicher Auskunft früher eine Schreinerei untergebracht. Vor dem Haus steht noch eine Linde als Kopfbaum. Vor der südlich anschließenden Hofstelle liegt ein Teich auf historischem Standort und benachbart eine Obstwiese. 1832 standen die Gebäude laut Bürgermeistereikarte noch nicht und der Teich war deutlich größer. Im Gelände zeichnet sich ein kleiner Damm ab, bei dem es sich um den ehemaligen Staudamm handeln könnte.

(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008/2019)

Quelle
Denkmalliste der Stadt Wipperfürth, laufende Nr. 23

Literatur

Pampus, Klaus / Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins (Hrsg.) (1998)
Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte. (Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Sonderband.) Gummersbach.

Weiler Egen

Schlagwörter
Ort
51688 Wipperfürth - Egen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn vor 1548

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Weiler Egen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-NF-20080514-0017 (Abgerufen: 20. April 2024)
Seitenanfang