Walkmühle in Dörpmühle Bereits für das Jahr 1484 wird in der Ortschaft Dörpmühle eine Walkmühle erwähnt. 1690 erhielten Christian und Johann in der Dörpmühlen eine Konzession zum Betrieb einer Walkmühle, die 1723 mit einem zweiten Wasserrad versehen wurde. Eine Erlaubnis für eine zweite Walkmühle wurde im Jahr 1749 erteilt.
Tuchfabrik Carl Bockhacker Der Tuchfabrikant Carl Bockhacker aus Hückeswagen kaufte die beiden Walkmühlen 1827 auf und baute sie zu einer Wollspinnerei mit Walkmühle, die jeweils ein oberschlächtiges Wasserrad hatten, um. Ebenso vergrößerte er den Stauteich und baute wohl auch das etwas von der Straße zurückliegende zweigeschossige Fachwerkgebäude. Im Jahr 1841 erweiterte Carl Bockhacker seine Tuchfabrik um eine Walkerei, Schererei und Spinnerei. Insgesamt fanden etwa 100 Menschen Beschäftigung in der damals schon bedeutenden Tuchfabrikation an der Dörpe. 1845 wurde der Stauteich nochmals vergrößert, um die Energieversorgung der 1854 als Maschinenspinnerei bezeichneten Fabrikationsanlage zu gewährleisten.
Tuchfabrik Carl Bockhacker‘s Nachfolger Carl Bockhacker übergab die Tuchfabrik am 01.Mai 1857 seinen Schwiegersöhnen Friedrich Müller und Hugo Troost sowie dem Vetter Reinhard Müller, welche den Betrieb unter dem Namen „Carl Bockhackers Nachfolger“ weiterführten. Nach und nach verlagerten diese die Produktion von der Dörpmühle und vom Hangberg in ihr Zweigwerk am heutigen Mühlenweg in Hückeswagen. Insgesamt umfasste die Firma Carl Bockhacker‘s Nachfolger um die Jahrhundertwende Betriebsstätten am Mühlenweg, in der Bachstraße (ehemalige Färberei von Friedrich Müller) sowie in Dörpmühle. 1902 schließlich wurde die Produktion in Dörpmühle und am Hangberg geschlossen.
In einen Teil der Gebäude zog Ernst vom Heede mit seiner Mausefallenfabrikation ein (Erwähnung 1911 und 1913). 1921 wurden die im Besitz der Firma Carl Bockhacker‘s Nachfolger befindlichem Gebäude auf Abbruch verkauft.
Heute sind noch der Stauteich an der Straße sowie das von Carl Bockhacker errichtete Fachwerkhaus (heute genutzt als Wohnhaus) vorhanden.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
Literatur
Blankertz, Wilhelm (1927)
Hückeswagen. Ein Heimat- und Wanderbüchlein. S. 45, o. O.
Lamsfuß, Josef (1971)
Hückeswagner Tuchfabrikanten im 18., 19. und 20. Jahrhundert. In: Leiw Heukeshoven 11, S. 2-6. o. O.
Nicke, Herbert (1998)
Bergische Mühlen. Auf den Spuren der Wasserkraftnutzung im Land der tausend Mühlen zwischen Wupper und Sieg. S. 197, Wiehl.
Paffrath, Arno (1984)
Die Mühlen- und Fabrikanlagen im Raume Hückeswagen. In: Jahr, Lutz (Hrsg.): Stadt Hückeswagen (Hrsg.): 900 Jahre Hückeswagen, S. 131-199. S. 182-183, Hückeswagen.
Schaffus, Ingo (1985)
Als die Hämmer verstummten. Der Strukturwandel in der Hückeswagener Industrie im 19. Jahrhundert. In: Heimatjahrbuch für den Oberbergischen Kreis, S. 49, o. O.
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.