Grubenfeld Tubalcain IX

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Hückeswagen
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 08′ 18,72″ N: 7° 18′ 37,97″ O 51,13853°N: 7,31055°O
Koordinate UTM 32.381.808,75 m: 5.666.587,65 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.591.764,63 m: 5.667.875,68 m
Es liegt eine Eisenstein-Lagerstätte auf der Westhoferhöh, in der Gemeinde und Bürgermeisterei Hückeswagen vor. Eine Mutung fand am 16.6.1856 durch Friedlieb Hartkopf, Inhaber der Firma F. Hartkopf & Comp. zu Solingen, statt. Zu der Feldbesichtigung und Verhandlung, die am 13.10.1858 eingeräumt wurde, erschienen: der Generalbevollmächtigte von Friedlieb Hartkopf, Herr Carl Wilhelm Albert Weiden aus Ehringhausen bei Remscheid und der Berggeschworene Heusler, der das Protokoll führte. Aus diesem Protokoll geht folgendes hervor:
Der Fundpunkt, an der sogenannten Westhoferhöh, wird durch eine, in West hora 9 7/8 streichende, 71 Lachter lange, nach der nördlichen Ecke des Hauses an der Westhoferhöh, gezogene Orientier-ungslinie festgelegt.
An diesem Fundpunkt, ist durch einen Schürf, ein lagerartiges Vorkommen von Brauneisenstein aufgeschlossen, welches bei einer mittleren Qualität ein ziemlich regelmäßiges Verhalten zeigt.

Von 2 entblößten Brauneisensteinlagern in Tonschiefer, die in hora 4-5 streichen und südlich einfallen, hat die Hangende eine Mächtigkeit von 4 Zoll und führt einen ziemlich derben Brauneisenstein, während die Liegende einen Brauneisenstein von schiefriger Struktur und rauer Beschaffenheit hat. Auch in der Nähe von Schneppendahl und Röttchen (Röttgen) sind Eisensteine bei den Aufschlüssen: b., c., und d. in der Karte, nachgewiesen worden. Bei b. wurde bei einem Schürf ein ½ Fuß mächtiges Lager eines derben Brauneisensteins im Tonschiefer, mit einem streichen in hora 4-5 und nördlichen Einfallen, vorgefunden. Bei c. gab es einzelne Brauneisenstein-Ausscheidungen im Tonschiefer mit nesterartigen Ablagerungen und bei d. Brauneisensteinlagen in zersetzem Tonschiefer.

Der anfängliche Fundpunkt liegt 14 Lachter von der nördlichen und 7 Lachter von der östlichen Seite der Fundgrube entfernt. Die Fundgrube zu 80 Lachter im Geviert und 970 130/196 Maaßen, jede zu 14 Lachter im Geviert, wird auf 196650 Quadratlachter berechnet.
Das Feld der Mutung Tubalkain IX, indem bisher noch nicht gefördert wurde, schnürt an die Felder der Mutungen Tubalkain VII, VIII und XIII an, die ebenso im Besitz der Firma F. Hartkopf & Comp. Solingen, sind. Friedlieb Hartkopf erhielt, auf Grund der Bauwürdigkeit des Brauneisenstein, am 25.2.1859 die Berechtigungsurkunde ausgestellt und das Bergeigentum verliehen.

Inzwischen hat ein Besitzerwechsel stattgefunden. Wie es im Gerichtsprotokoll heißt: ist in Folge oberbergamtlichen Beschlusses vom 18.12.1858, das ins Freie gefallene Bergwerk Tubalkain IX, auf Grund einer neu eingelegten Mutung vom 2.1.1863, dem Philipp Würzburger zu Bochum wieder verliehen, königliches Oberbergamt Bonn, den 10.6.1864. Aus einem Schreiben vom 16.2.1893 des Königlichen Oberbergamts Bonn geht hervor, dass im Berg-Grundbuch des Königlichen Amtsgerichts in Lennep unter Nr. 946/93 Tubalcain IX als Eigentümer eingetragen ist: Kaufmann Philipp Würzburger Wittwe Betty geb. Flechtheim, ohne Geschäft zu Bochum.

(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)

Literatur

Berg, Siegfried (2007)
Heimischer Bergbau (nach einem bisher unveröffentlichten Manuskript von Wilhelm Blankertz (1942). (Sonderheft Leiw Heukeshoven. Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Hückeswagen.) o. O.

Grubenfeld Tubalcain IX

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1856

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„Grubenfeld Tubalcain IX”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-NF-20080108-0018 (Abgerufen: 25. April 2024)
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