Es handelt sich um ein in der Hückeswagener Gemeinde liegendes Eisenerzvorkommen. Wie aus dem Schreiben von L. E. Harkort aus Harkorten, vom 28.6.1855 hervorgeht, beantragte Sie eine erste Mutung. Am 11.1.1856 fand dann eine Mutung statt, für die L. E. Harkort für das Gesuch, gemäß einem Schreiben vom 24.1.1856: Ein Halber Thaler 15 Gr. bezahlt hat. Am 22.7.1856 wurde ein Verleihungsantrag gestellt. Nach der Verhandlung vom 14.12.1857 erhielt Louise Elisabeth Harkort zu Harkorten eine Berechtigungsurkunde, die mit Datum 3.4.1858 ausgestellt ist.
Der Fundpunkt liegt „In der Delpe“ und ist von der Südwestecke des dem Ackerer Pixberg zugehörigen Hauses, im Gehöft Engelshagen, mit einer 165 Lachter langen, streichende, Orientierungslinie West hora 3.6.3 nach dem Fundpunkt aus gezogen. Die Fundgrube hat 80 Lachter im Geviert und 1200 Maaßen, jede zu 14 Lachter im Geviert ergibt 241.600 Quadratlachter. Im Feldbesichtigungsprotokoll, welches am 14.12.1857 verhandelt wurde und wo Obersteiger M. Schmitt als Generalbevollmächtigter der Louise Elisabeth Harkort anwesend war, steht u.a.: bei dem Punkte „b“ im Verleihungsriss (Karte) fand sich ein 18 Zoll mächtiges 0st hora 3 streichendes und nach Südosten einfallendes, in den Grauwackenschichten eingelagertes Flöz was sehr guten und reinen Brauneisenstein enthält, dessen Bauwürdigkeit nicht zu bezweifeln war. Der Fundpunkt liegt in der Mitte der Fundgrube. Der Inhalt des rechteckigen Feldes (A.B.C.D.) beträgt 604400 Quadrat-lachter. Es grenzt südlich an das Mutungsfeld Hückeswagen 15 modo Balduin, östlich an Hückeswagen 7 modo Totilas und ist im Übrigen von bergfreiem Terrain umgeben. Eine Förderung von Eisenerzen hat bisher im Felde Hückeswagen IX (9) noch nicht stattgefunden. Obersteiger Schmitt beantragte gleichzeitig am 14.12.1857 die Umänderung des Namens Hückeswagen 9 in Thassilo.
Überliefert von Tassilo sind auch Belege über Rezessgeld-Zahlungen an die Königliche Bergamts-Kasse, bei Nichtzahlung heißt es: widrigenfalls die betreffende Grube ins landesherrliche Freie erklärt werden wird. Die Zahlungen betrugen im Jahr 1860, 1861 und 1862 jeweils 1 Thaler. Nachfolgend die Kopie einer Quittung vom 29.12.1859. Vorliegende „Fristscheine“ vom „Königlich Preußisches Bergamt“ Siegen den 22.10.1860, an den Repräsentanten Herrn Grubendirektor Saik zu Sprokhövel, belegen, dass die Grube Tassilo weiter bis November 1861 und dann mit Fristschein vom 27.11.1861 bis zum November 1862 befristet wurde. Am 1.10.1865 beantragte der neue Besitzer von Tassilo, der Berg- und Hütten- Actien- Verein Neu-Schottland zu Horst bei Steele eine weitere Mutung (siehe nachfolgende Kopie) und Ausdehnung des Feldes von Tassilo um 576 x 400 = 230400 Quadratlachter. Eine Erweiterungsurkunde mit einem entsprechenden Situationsriss gab es am 12.8.1866. Das Gebiet erstreckte sich nun über die Walkmühle, Hummeltenberg bis nach Pixberg hin aus. Als Besitzer werden am 24.1.1890 die Union Aktiengesellschaft für Bergbau Eisen und Stahlindustrie, Dortmund, genannt.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
Literatur
Berg, Siegfried (2007)
Heimischer Bergbau (nach einem bisher unveröffentlichten Manuskript von Wilhelm Blankertz (1942). (Sonderheft Leiw Heukeshoven. Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Hückeswagen.) o. O.
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