Es handelt sich um ein Eisenerzlager „Im Kipsbusch“ in den Gemeinden Hückeswagen und Wipperfürth. Die Mutung fand, im Auftrage von L.E. Harkort, durch Herrn Matthias Schmitt aus Breckerfeld, am 21.10.1857 statt. Anlässlich der Feldbesichtigung am 3.11.1857, steht im Protokoll, dass am Fundpunkte ein 18 Zoll mächtiges Lager von sehr gutem Brauneisenstein vorgezeigt wurde, der durch Umwandlung von Toneisenstein entstanden zu sein schien. Das Flötz hatte ein sehr steiles Einfallen nach Norden und war von einer Lettenschicht im Hangenden und Liegenden begleitet. Die Verhandlung war am 4.5. und 13.8.1858 worauf die Bauwürdigkeit nachgewiesen und am 15.10.1858 die Berechtigungsurkunde an Frau Louise Elisabeth Harkort zu Harkorten, ausgestellt wurde.
Interessant ist noch ein Vermerk in dem Vorladungsschreiben vom 24.4.1858 zur Verhandlung am 4.5.1858. Hier steht: Feldesbesichtigung behufs Verleihung Platzhausen, Klein Hombrecken und Mittel Hombrecken bei Hückeswagen etc. Nennenswert daran ist, dass keinerlei Bergakten der Mutungsfelder und Verleihungsurkunden von Klein- und Mittel- „Hombrechen“ vorhanden sind.
Die Fundgrube von 80 Lachter im Geviert und 1200 Maaßen, jede zu 14 Lachter im Geviert, hatte einen in der Mitte liegenden Fundpunkt, der durch eine hora 5.0.8 streichende, 134 Lachter lange, nach dem Hause Winterhagen in Mickenhagen, gezogene Orientierungslinie festgelegt wurde. Aus dem Feldbesichtigungsprotokoll, verhandelt am 4.5.1858 in Lennep, geht hervor, dass es sich hier am Fundpunkt, in der Mitte der Fundgrube, um ein circa 2 Fuß mächtiges Lager eines Brauneisensteins von gutartiger Beschaffenheit handelt, welcher zwischen Letten und zersetztem Tonschiefer eingelagert ist. Die Beurteilung: ein „Schmelzwürdiges Erz“. Häufig kommen mit demselben auch derbe Knollen von Brauneisenstein vor. Außer dem Vorkommen am Fundpunkt sind noch 3 Aufschlüsse auf Eisenstein im Felde Platzhausen vorhanden. Näheres im Bericht. Eine Förderung hatte bisher noch nicht stattgefunden.
Die größe des Feldes berechnet sich zu 400 x 604 = 241.600 Quadratlachter.Das Feld dieser Mutung Platzhausen schließt an die Felder der Mutungen: Bewer und Frohnhausen an, die auch im Besitz der L. E. Harkort sind. Am 29.3.1866 beantragte L. E. Hummeltenberg geb. Harkort eine Feldeserweiterung, die am 10.12.1866 verhandelt und worauf am 2.4.1867 eine Erweiterungsurkunde erstellt wurde. Die neue Feldesgröße berechnet sich: 710 x 357 = 253470 Quadratlachter
Wie aus Schreiben vom 24.1.1890 und 15.2.1893 hervorgeht sind die Besitzer des Grubenfeldes Platzhausen (Eintrag im Berg-Grundbuch 946/93 und Band 3, Blatt 91) die Erben der Frau Louise Elisabeth Hummeltenberg geb. Harkort, zu Harkorten: a) Anna Elisabeth Hummeltenberg b) Clara Hummeltenberg c) Bertha Hummeltenberg.
Am 4.1.1950 fand in Burgsteinfurt, vor dem Notar Dr. T. Spenneberg eine Verhandlung statt. Es ging um die Gründung einer Gewerkschaft Platzhausen. In der Urkunde, ausgestellt am 9.1.1950, heißt es u.a.: wir sind uns einig, eine Gewerkschaft zu bilden. An der Gewerkschaft sollen beteiligt sein: Kreisbaurat Gustav Hübner mit 50/100, Pfarrer Werner Hübner mit 25/100, Bauingenieur Günther Hübner mit 25/100. Wir beantragen, die Gewerkschaft gleichnamigen Bergwerks in das Grundbuch einzutragen. Wir berufen sofort anschließend hieran eine Gewerken-versammlung der Gewerkschaft Platzhausen ein. Die Vertreter sämmtlicher 100 Kuxen sind anwesend und verzichten auf förmliche Einberufung. Wir wählen einstimmig den Bauingenieur Günther Hübner, Münster i.W., Vinzensweg 41 zum Repräsentanten. - Ende der Verhandlung.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
Literatur
Berg, Siegfried (2007)
Heimischer Bergbau (nach einem bisher unveröffentlichten Manuskript von Wilhelm Blankertz (1942). (Sonderheft Leiw Heukeshoven. Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Hückeswagen.) o. O.
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