Grubenfeld Herweg

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Hückeswagen
Kreis(e): Oberbergischer Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 10′ 48,72″ N: 7° 21′ 48,52″ O 51,1802°N: 7,36348°O
Koordinate UTM 32.385.614,61 m: 5.671.137,10 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.595.383,00 m: 5.672.578,15 m
Es handelt sich um ein Eisensteinvorkommen am alten Kämpchen in der Gemeinde Hückeswagen. Nach der Mutung vom 21.10.1857, unter dem Namen Herweg und der Verleihungsantragstellung vom 18.11.1857 folgte am 20.3.1858 eine Verhandlung indem die „Bauwürdigkeit“ der Lagerstätte festgestellt wurde. Am 7.5.1859 erhielt die Ehefrau von Rudolph Hummeltenberg, Frau Louise Elisabeth geb. Harkort zu Harkorten, die Verleihungsurkunde ausgestellt.

Aus dem Feldbesichtigungsprotokoll des Obersteigers Mathias Schmitt aus Breckerfeld, der auch am 20.3.1858 bei der Verhandlung in Radevormwald , als Vertreter (Bevollmächtigter) der Gewerkschaft Neu Schottland genannt wird und der für Louise Elisabeth Harkort gemutet hatte, geht folgendes hervor: der Fundpunkt, der in der Mitte der Fundgrube liegt, wird durch eine hora 1.5.13 streichende, 45 Lachter lange Orientierungslinie festgelegt, welche von der Nordostecke des dem Oeconomen Carl Busch zugehörigem Hause, im Gehöfte Herweg, aus gezogen ist.

Bei dem mit a markierten Punkt in der Karte, wurde ein Brauneisensteinflöz erschürft, dessen Qualität am Ausgehenden nur mittelmäßig war. Mit zunehmender Teufe aber sowohl von Mächtigkeit wie von Güte zunahm, während es am Ausgehenden 14 Zoll mächtig war, nahm es in 1 ½ Lachter Teufe bis zu 18 und 20 Zoll zu und verlor dabei gleichzeitig mehr und mehr die unreinen Gemengeteile, so dass die Bauwürdigkeit dieses Lagers anerkannt werden kann. Es fiel mit pptr. 52 Grad Neigung nach Nordosten zu ein. Die Feldgröße, die beantragt wurde, betrug 241.400 Quadratlachter, die sich wie folgt berechnet: die Rechteckfelder FEDJ = 292 x 200 = 58400 Quadratlachter und Feld JCHG = 750 x 244 = 183000 Quadratlachter. Zusammen 241400 Quadratlachter. Oder: auf eine Fundgrube von 80 Lachter im Quadrat = 6400 Quadratlachter und auf 1198 192/196 Maaßen von 14 Lachter im Quadrat = 235000 Quadratlachter. Summe: 241400 Quadratlachter. Das so gezogene Feld schnürt westlich an die beiden Mutungsfelder Mitberg und Mathilde modo Sten-Sture, nördlich an das Mutungsfeld Pleuse an, die im Besitz der Gewerkschaft Neu Schottland sind. Im Süden grenzt das Mutungsfeld Bewer an, welches im Besitz der L.E. Harkort ist. Eine Förderung von Eisenerzen hat bisher nicht stattgefunden. Am 28.3.1858 schreibt L.E.Harkort an den königlichen Berggeschworenen Klenze: hiermit zeige ich an, dass die von mir unter dem Namen herweg eingelegte Eisenstein-Mutung mit allen Rechten und Verpflichtungen an den Berg- und Hütten-Actien Verein Neu-Schottland zu Steele übertragen ist. Mit Vertrag vom 2.2.1859 und Schreiben vom 5.3.1859 geht das Mutungsfeld wieder in den Besitz der L.E.Harkort, jetzt verheiratet mit R. Hummeltenberg, über.

Am 29.3.1866 wurde eine Erweiterung beantragt, verhandelt am 10.12.1866 in Barmen und am 2.4.1867 mit Urkunde bestätigt. Die Berechnung ergibt nun eine Feldgröße von 248400 Quadratlachter.
Am 24.1.1890 (und Schreiben vom 14.2.1893 Grundbucheintrag unter 946/93) sind als Besitzer der Grube Herweg aufgeführt: die Erben von Frau Louise Elisabeth Hummeltenberg, geb. Harkort:
a) Anna Elisabeth Hummeltenberg verheiratet mit Ingenieur Oskar Heinrich Bellot, Wohnort: Zankwitz Groß-Lichterfelde bei Berlin.
b) Clara Hummeltenberg verheiratet mit Landrat Peter Junker Jürgensen, Wohnort: Meldorf.
c) Bertha Hummeltenberg verheiratet mit Rittergutsbesitzer Paul Frankenstein, Wohnort: Wiese Kreis Preußisch Holland.

(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)

Literatur

Berg, Siegfried (2007)
Heimischer Bergbau (nach einem bisher unveröffentlichten Manuskript von Wilhelm Blankertz (1942). (Sonderheft Leiw Heukeshoven. Bergischer Geschichtsverein, Abteilung Hückeswagen.) o. O.

Grubenfeld Herweg

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1857

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„Grubenfeld Herweg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-NF-20080108-0004 (Abgerufen: 5. November 2024)
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