Der Bruch liegt im Wippertal, rund 2,5 km vor dem Ort Marienheide. Einen ersten Nachweis eines Steinbruchs bei Gogarten gibt das Amtsblatt für den Regierungsbezirk Köln am 24.12.1842. Unter Punkt 483 werden die Lieferungen für den Bau der Born-Gummersbacher Straße öffentlich ausgeschrieben: „....aus den Brüchen Ohl, Gogarten, Eiberg, Sohl, Winterbeck...“
1874 wird ein moderner Steinbruchbetrieb durch die Pulverfabrikanten Cramer & Buchholz, die bereits eine Dynamitfabrik in einem benachbarten Seitental betreiben, eröffnet. Praktischerweise konnte in den Brüchen das direkt nebenan hergestellte Dynamit verwendet werden. Ab 1887 beteiligt sich die Bergisch-Märkische Steinindustrie mit an dem Steinabbau. Zwischenzeitlich betreibt Eduard Müller aus Remscheid den Bruch, 1913 übernimmt die Basalt AG Linz den Abbau.
Bis zur Anlage der Wippertalbahn 1902 mussten die gefertigten Werk- und Pflastersteine mit Fuhrwerken zum 1877 eröffneten, rund 9 km talabwärts gelegenen Bahnhof Wipperfürth gefahren werden. Mit der Verlängerung der Bahn nach Marienheide entstand dann direkt vor dem Bruch ein Haltepunkt mit eigenem Anschlussgleis für die Verladung. Eine Standseilbahn erschloss die oberen Sohlen. Der Steinbruch stellte damals einen der größten Betriebe der Umgebung dar. Am Haltepunkt Gogarten wurden 1902 insgesamt 15.402 Tonnen Fracht in Form von Pflaster- und Werksteinen angegeben, im folgenden Jahr sogar 20.389 Tonnen.
Bereits 1926 endete der Betrieb. Der lange brach liegende Bruch wurde ab 2003 als Deponie genutzt. Nach der kürzlich abgeschlossenen Verfüllung erfolgte eine Renaturierung des Geländes. Der in mehreren Sohlen angelegte Abbau bildete vormals einen großen, zum Tal hin offenen Kessel mit 200 x 160 m Ausdehnung. Die Abbaustöße müssen dabei eine Gesamthöhe von bis zu 40 m Höhe erreicht haben. Den reichlich anfallenden Schutt deponierte man vor allem vor dem Bruch in der Wippertalaue. Auf der Haldenfläche hat sich heute ein Gewerbebetrieb niedergelassen.
Die 1995 stillgelegte Eisenbahnlinie wurde anschließend zu einem Radweg umgewidmet. Von den Verladeanlagen ist nichts erhalten. Außer einer Infotafel erinnert nichts mehr an einen der ersten industriellen Grauwackesteinbrüche im Oberbergischen Land.
Datierung: 1842 bis 1926 Betreiber: Erster Nachweis 1842, ab 1874 durch Pulverfabrikanten Cramer & Buchholz, ab 1887 Bergisch-Märkische Steinindustrie, zwischenzeitlich Eduard Müller, Remscheid, ab 1913 Basalt AG Linz, Stilllegung 1926 Einzelbefunde: keine Heutiger Zustand: Der Bruch ist vollständig verfüllt und mit einer Wiese renaturiert worden. Am Rande des Bruchs liegen, kleinere, mit Wald bestandene alte Halden aus der Zeit des Steinabbaus. Die Halde vor dem Bruch ist Gewerbestandort.
(Jörn Kling, ergänzt von Frederik Grundmeier, 2020)
Literatur
Voith, M. (1986)
Zur Geschichte der oberbergischen Grauwackeindustrie. In: Romerike Berge. Zeitschrift für das Bergische Land 36, S. 2-11. o. O.
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