Der Hof Kofeld oder Covelde wurde als Villa, d.h. als Wohn- und Verwaltungssitz eines adeligen Grundherrn errichtet. Mit der urkundlichen Ersterwähnung Heisingens im Jahr 801 als „villa Hesingi“ kann nur dieser Hof gemeint sein. Später wird er Haus Heisingen genannt. Von hier aus erfolgte die fränkische Besiedlung Heisingens. Die Gründung des Hofes an dieser Stelle erfolgte aufgrund von militärisch-strategischen Gesichtspunkten. Er sollte die borchterische (sächsische) Siedlungsausweitung nach Süden verhindern und den Machtanspruch der Ripuarier (Franken) in Heisingen festigen. Durch seine Lage am Berghang war er selbst jedoch räumlich eingeengt, so dass der Overndorphof die Funktion als sein Wirtschaftsgut übernahm.
Der Hof Kofeld gehörte als Lehnsgut der Abtei Werden und war ursprünglich ein Schultenhof. Er war der Sitz des grundherrschaftlichen Verwalters, dem „villicus“. Seine Aufgabe bestand u. a. darin, die Abgaben der ihm unterstellten Höfe einzusammeln und an den Grundherrn weiterzugeben. Sehr wahrscheinlich war der Hof Kofeld schon bei der Gründung der Villikation Heisingen (Hofverband im Sinne eines grundherrschaftlichen Verwaltungssystems) im 8. Jahrhundert maßgeblich an der Ausbildung und Durchführung des Dorfrechtes beteiligt. Dazu gehörten Flurneuordnung, Bauernversammlung und Dorfgericht. Die Abgrenzung wurde auf Grundlage der Karte von Honigmann/Vogelsang von 1803/06 vorgenommen. Sie umfasst den Herrensitz und den daran anschließenden Hof Halfmann. Zusammen bildeten sie den Burgort. Der so genannte „Halfmann“ stand im Dienst des Hauses Heisingen bzw. der Werdener Äbte, die es zwischen 1709 und 1802 als Sommerresidenz nutzten.
Essen im 19. und 20. Jahrhundert. Karten und Interpretationen zur Entwicklung einer Stadtlandschaft. (Geographische Gesellschaft für das Ruhrgebiet, Essener Geographische Arbeiten, Sonderband 2.) S. 207, Essen.
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