Bergbaugebiet Schellenberger Wald in Heisingen

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie
Gemeinde(n): Essen (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Essen (Nordrhein-Westfalen)
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 25′ 5,87″ N: 7° 03′ 8,94″ O 51,4183°N: 7,05248°O
Koordinate UTM 32.364.581,65 m: 5.698.142,25 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.573.257,65 m: 5.698.708,76 m
Südöstlich von Schloss Schellenberg liegt im gleichnamigen Wald ein altes Bergbaugebiet. In dem von Südwesten nach Nordosten verlaufenden Kerbtal des Schellenberger Baches sind an der Nord- sowie an der Südseite die eingestürzten Schachtöffnungen und Lichtlöcher sowie die verbrochenen Stollen und Schürfgruben zu erkennen. Die teilweise nur von einer dünnen Humusschicht bedeckten oder freiliegenden Abraumhalden zeigen an, dass in der 2. Hälfte der 1940er Jahre kurzzeitig an der Abbaufläche die hier austretenden Flöze erneut abgebaut wurden.
An der Nordostseite, dem Austritt des Tales in die Ruhrniederung, ist an dem austretenden rostbraunen Grubenwasser ein alter Stollenbau zu erkennen. Da er am tiefsten Punkt dieses Bergbaubereiches liegt, ist anzunehmen, dass es sich um ein Wasserlösungs- und Förderstollen handelt. Am südlichen Hang haben sich als Hohlformen alte Transportwege in den Hang eingeschnitten.
Bereits im 18. Jahrhundert ist der Bergbau im Bereich von Rellinghausen belegt. Konzessionen zum Abbau der oberflächennahen Steinkohleflöze vergab die Äbtissin des Reichsstiftes zu Essen. 1802 kamen die Reichsstifte Essen und Werden als Entschädigungsland an Preußen, das ein Jahr später die Kleve-Märkische Bergordnung und das Allgemeine Landrecht einführte. Hinweise auf diesen Bergbau finden sich in der Honigmann'schen Karte um 1803. Der Steinkohlenabbau erfolgte in den Geviertfeldern Gottfried Wilhelm und Johannes Erbstollen. Abgebaut wurde das über 2 Meter mächtige Flöz Herrenbank in einer Tiefe von etwa 17 Metern.
Die meisten der vorgefundenen Relikte des Bergbaues sind der Zeit des Stollenbergbaues im 18. Jahrhundert zuzuordnen. Die Pingen, Schürflöcher, Halden und alten Fahrwege sind gut erhalten.

(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2010)

Literatur

Bonczek, Willi (1975)
Essen im Spiegel der Karten. Historische Karten und Stiche vom Mittelalter bis zur Neuzeit,. Essen.
Gebhardt, G. (1957)
Ruhrbergbau. Essen.
Pfläging, K. (1979)
Die Wiege des Ruhrkohlenbergbaus. o. O.
Spethmann, Hans (1956)
Der Essen-Werdensche Bergbau beim Übergang auf Preußen im Jahre 1802. o. O.

Bergbaugebiet Schellenberger Wald in Heisingen

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1751 bis 1800, Ende 1945 bis 1950

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„Bergbaugebiet Schellenberger Wald in Heisingen”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-CW-20090514-0046 (Abgerufen: 5. Oktober 2024)
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