Westlich der Abteikirche St. Ludgerus zu Werden stand am Marktplatz bis 1806 die Nikolauskapelle. Unter Abt Gerold erfolgte der Bau der Nikolauskapelle am Werdener Markt in der ersten Hälfte des 11. Jahrhundert, Die Weihe nahm der Kölner Erzbischof Hermann II. am 5. Dezember 1047 vor. Die Errichtung der Kapelle steht in Verbindung mit der Verleihung des Markt- und Münzrechts für Werden. Vor dem Portal fand in folgenden Jahrhunderten die Vereidigung der Schöffen statt. Nachdem in den Wirren der konfessionellen Auseinandersetzung des 17./18. Jahrhundert die Gottesdiensttätigkeiten wiederholt gewechselt hatten, erfolgte der Verkauf auf Abbruch am 14. November 1806 an den Meistbietenden.

Der Kirchenbau musste in den ersten zwei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts der Anlage der Werden-Velberter Straße weichen. Obertägig sind keine Baureste sichtbar, doch sind nach derzeitigem Kenntnisstand Fundamentreste im Boden erhalten.

Die Nikolauskapelle ist eingetragenes Bodendenkmal (Essen BodD lfd. Nr. 18, LVR-ABR E 32c)

(LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, 2010)