Die Ersterwähnung erfolgte 1514 als „Hunsberge“; 1828 war Niederhonsberg ein Weiler in leichter Hanglage, benachbart zu Oberhonsberg. Im Süden befand sich außer zwei Gebäuden nur Gartenland. Laut Literatur rührt der Name von „Berg eines Honnen“, eines germanischen Stammesführers. Bereits für 1747 wird von einem Lehrer auf Honsberg berichtet, ein eigenes Schulhaus hat es vermutlich jedoch noch nicht gegeben. Honsberg ist heute ein Dorf in Höhenlage. Es zieht sich an den oberen Hängen etwas in Richtung Wuppertal und Heidersteg. Honsberg ist aus den beiden historischen Ortskernen von Nieder- und Oberhonsberg entstanden. Die dazwischen liegende dreieckige Freifläche wurde erstmals im späten 19. Jahrhundert besiedelt. Regelrecht zusammengewachsen sind die Ortsteile erst in der Zeit nach 1945. Das historische Wegenetz von 1828 hat sich im Ort erhalten und ist nur im Bereich eines neueren Baugebietes um den Tannenbergweg erweitert worden.
Die historischen Ortskerne zeichnen sich deutlich ab. Im früheren Niederhonsberg befinden sich zwei giebelgeteilte ehemalige Höfe, zu denen die Nr. 8, 16 und 18 gehören. Nr. 16 und 18 teilen sich einen unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkgiebel aus dem 18. Jahrhundert. Die Straße verlief auf der anderen Hausseite - zwei kleinere Gebäude sind hier in den letzten Jahren verschwunden. In diesem Bereich stehen noch zwei markante Bäume, darunter eine Kastanie. Die historische Abgrenzung nach Norden zum Steingarten hin ist an einer alten Hecke ablesbar. Die Südseite des Talsperrenweges diente hauptsächlich als Gartenland. Die Bebauung stammt überwiegend aus den 1960er Jahren in Form von traufständigen Einfamilienhäusern mit flachen Satteldächern. An der nach Südwesten führenden Straße Im Klimop befinden sich einige Wochenendhäuschen und ein Wohnhaus. Zwei der Wochenendhäuschen stammen noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Sie dienten nach 1945 als Notunterkünfte. Zum Teil sind ältere Hecken vorhanden. Das Wohnhaus (Nr. 7) wurde in den 1950er Jahren errichtet. Die den Weg begleitenden Bäume weisen auf sein Alter hin. Er verläuft auf einem kleinen Höhenrücken und existierte bereits im frühen 19. Jahrhundert bis auf Höhe der Zufahrt zu Nr. 7. Hier steht eine große Eiche. Ebenfalls gelangte man über diese Straße zu dem späteren Industriestandort Friedrichstal an der Wupper. Quer durch den Sporn verläuft ein nicht mehr genutzter Wasserausgleichsstollen.
Honsberger Str. 15 ist heute ein Gasthof. Früher war hier einer der beiden Gemischtwarenläden des Ortes untergebracht. Auf dem Grundstück stehen zwei große Eschen. Auf der anderen Straßenseite ist etwas nach hinten versetzt ein ehemaliger Bauerngarten an seiner Außenhecke abzulesen.
Von besonderer Bedeutung für Honsberg war die Familie Spiekenheuer, die nach mündlicher Auskunft sehr viel Grundbesitz im Ort hatte. Südlich der Honsberger Straße lag der Spiekenheuer Hof als ehemals größte Landwirtschaft am Ort. An der Straße befindet sich eine Firma, die ehemalige Firma Spiekenheuer, die Kaffeemühlen und andere Küchenkleingeräte herstellte.
Zwischen den beiden alten Ortskernen lag eine dreieckige Freifläche, die bereits im 19. Jahrhundert ansatzweise bebaut wurde. Im Norden entstand das noch vorhandene Fachwerkhaus, in dem eine Bäckerei untergebracht war. Die weitere Bebauung begann in den 1950er Jahren im Süden, setzte sich in den 70er Jahren im Osten fort und endete mit den individuellen Einzelhäusern am Steingarten. Auf dem Grundstück des Talsperrenweges Nr. 4 steht eine große Eiche. Die 50er Jahre Bebauung besteht aus zwei gleichen Wohnhäusern auf eine großzügigen mit Hecken umgrenzten Grün- und Gartenfläche. Auch der Tannenbergweg entstand in der Nachkriegszeit und war bis 1956 komplett einheitlich bebaut. Die Gebäude sind heute größtenteils stark überformt, modernisiert und aufgestockt. Bis in die 1970er Jahre hatte Honsberg eine eigene Wasserversorgung. Die Straßennamen „Steingarten“ und „An der Wildbahn“ könnten auf einen Steensgaden sowie einen herrschaftlichen Jagdbezirk hinweisen. Von einem Haus in der Straße „An der Wildbahn“ soll es einen alten Stollen zum Wuppertal hin geben. Südlich des Ortes schließt sich ein von zahlreichen Gräben ungeklärten Ursprungs durchzogenes Waldstück an. Am Wegesrand stehen zum Teil markante Eichen.
(LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
Literatur
Motte, Wolfgang (2004)
Schulen und Schulmeister in Radevormwald von den Anfängen bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Radevormwald.
Pampus, Klaus / Oberbergische Abteilung 1924 e.V. des Bergischen Geschichtsvereins (Hrsg.) (1998)
Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte. (Beiträge zur Oberbergischen Geschichte, Sonderband.) Gummersbach.
Sieper, Bernhard (1976)
Radevormwald in alten Ansichten (Band 1). Zaltbommel.
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