Die Ersterwähnung erfolgte 1469 als „Graffwege“; 1828 war Grafweg eine Doppelsiedlung aus zwei großen Höfen in Hanglage. Die Höfe wurden verbunden durch das dazwischen liegende Gartenland. Einer der beiden Höfe war bereits auf der Topographia Ducatus Montani von 1715 als „Grasweg“ eingetragen.
Heute besteht Grafweg aus zwei Teilen. Die beiden Höfe von 1828 (heute Nr. 5 und Nr. 1-2) liegen südlich der B 229 und sind noch ablesbar. Um sie herum hat sich ein kleiner Weiler gebildet. Die Höfe sind durch keine öffentliche Straße mehr miteinander verbunden sondern haben eigene Zufahrten von der Bundesstraße. Noch im 19. Jahrhundert entstanden die Ursprungsbauten der Nr. 3 und 4. Im 20. Jahrhundert kamen randliche Ergänzungen und Nebengebäude hinzu. Zudem wurden alle Gebäude durch An- und Umbauten überformt. Die älteste Bausubstanz im Aufgehenden findet sich im Bereich der alten Höfe. Am Wegesrand, nördlich von den Häusern 3 und 4 befindet sich ein kleiner Teich mit einer Esche. 1921 waren auf der Topographischen Karte 1: 25.000 in Grafweg vier Teiche eingezeichnet.
Der nördliche Teil von Grafenweg entstand erst im 19. Jahrhundert an der ausgebauten Chaussee (B 229). Erstes Haus war die heutige Nr. 8, die zwischen 1840 und 1870 errichtet wurde. Es folgten noch im 19. Jahrhundert die Nr. 7 und 9, um die Jahrhundertwende die Nr. 10. Die Häuser liegen locker entlang der Bundesstraße. Nr. 7 ist ein Fachwerkhaus, in dem früher eine Sattlerei untergebracht war. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden einige Gebäude entlang der heutigen Zufahrt zu Nr. 1-2. Neben zwei Wohnhäusern steht hier ein Kirchen- und Gemeindegebäude der Freien Evangelischen Kirche. Die Gemeinde bildete sich in den 1940er Jahren aus zwei Stubenversammlungen von Christen in den Ortschaften Hahnenberg und Holte.
(Beate Lange und Nicole Fischer, LVR-Fachbereich Umwelt, 2008)
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