Das barocke Bürgerhaus Das Gebäude, in dem seit 1934 das Siebengebirgsmuseum eingerichtet ist, wurde 1732 zwischen Keller- und Klotzstrasse vom Steinmetzunternehmer Johann Peter Meurer erbaut, der einer der wohlhabendsten und einflussreichsten Königswinterer Familien angehörte. Als Baumaterial für die Fassaden diente Wolkenburger Stein. Die Ausgestaltung der Schauseite zur Kellerstrasse hin ist für jene Zeit ungewöhnlich, da die engräumige mittelalterliche Bebauung hier erst durchbrochen werden muss. Außen ist das Gebäude mit Platten aus Wolkenburger Latit verkleidet. Ein über dem Eingang befindliches Chronogramm verweist auf das Jahr der Errichtung - hervorgehobene Buchstaben entsprechen zugleich römischen Ziffern, deren Summe die Jahreszahl 1732 ergibt: „TRIVNI DEO GLORIA AST NOBIS PAX ET REQVIES IN SEMPITERNA SAECVLA“ („Dem dreieinigen Gott Ehre, uns aber Frieden und Ruhe in alle Ewigkeit“).
Das Museum: Sammlung und Ausstellung Das Siebengebirgsmuseum ist ein heimatgeschichtliches Regionalmuseum mit Sammlungen zur Geologie, Geschichte und Kultur des Siebengebirges, außerdem beherbergt es die Museumsbibliothek des Heimatvereins Siebengebirge. Themen der Dauerausstellung sind die Entstehung der Landschaft (Vulkanismus, Steinabbau, Bergbau, „Neue“ Landschaft), Regionalgeschichte, Weinbau und Schifffahrt / Flößerei, das romantische Heisterbach und im Eduard-Rhein-Zimmer der in Königswinter geborene Ehrenbürger der Stadt, Publizist und Informationstechniker Eduard Rhein (1900-1993). Neben museumspädagogischen Angeboten und Führungen bietet das Museum regelmäßig Wanderungen und Exkursionen entlang des Rheins und im Siebengebirge an. Die „tausendjährige Zugehörigkeit der Rheinlande zum Deutschen Reiche“ wird 1925 in vielem rheinischen Städten als politische Demonstration nationaler Gesinnung gefeiert. In Königswinter übernimmt die Organisation ein Festausschuss, aus dem die Arbeitsgemeinschaft zur Pflege der Heimat hervorgeht (seit 1946/52 Heimatverein Siebengebirge e.V.). Dieser begründet eine heimatkundliche Sammlung, die in einem 1934 gekauften barocken Gebäude unter Trägerschaft der Stadt Königswinter eingerichtet wird. Die Museumseröffnung erfolgte im Jahr 1939.
Nach der Schließung im Zweiten Weltkrieg und einer Nutzung als Notunterkunft in den Nachkriegsjahren wird das Museum 1956 teilweise wieder eröffnet. Nach 1977 übernimmt die Stadt Königswinter eine grundlegende Neugestaltung unter ihrer Trägerschaft. Mit Unterstützung aus Kreis- und Landesmitteln und vom Rheinischen Museumsamt des LVR entsteht bis 1980 ein Erweiterungsbau für einen Sonderausstellungsbereich „Zisterzienser und Heisterbach“, eine neu eingerichtete Abteilung „Regionalgeschichte“; wird 1984 eröffnet. Durch Spenden und weitere Zuschüssen aus Landesmitteln konnte das Museum 1994 um zwei Nachbarhäuser erweitert werden.
Bauliche Erweiterung und Neupositionierung 2010/2011 Im Zuge einer fast zweijährigen Umgestaltung sowohl des Gebäudes wie auch der Einrichtung im Rahmen der Regionale 2010 wurde das Siebengebirgsmuseum mit neuer inhaltlicher Akzentsetzungen zu einem Fachmuseum für Rheinromantik mit den weiteren Themenschwerpunkten „Rheintourismus“ und „Geschichtslandschaft Siebengebirge“ weiter entwickelt. Die Neueröffnung erfolgte am 3. September 2011.
„Das Siebengebirgsmuseum in dem kleinen barocken Wohnhaus am Rande der Fußgängerzone von Königswinter gibt in seiner Dauerausstellung einen Überblick über die wechselvolle Geschichte der Region. Gezeigt werden Dokumente und Zeugnisse aus der Geschichte der Burgen und Herrschaften, der Klöster und Gemeinden. Neben den bekannten historischen Persönlichkeiten wird hier auch die einfache Bevölkerung des Siebengebirges mit ihren Lebens- und Arbeitsbedingungen dargestellt. Weitere Themenbereiche sind die Rheinromantik und der Tourismus. In der neu gestalteten Präsentation im Erdgeschoss, die durch den Erwerb und den Umbau von zwei Nachbarhäusern erweitert werden konnte, wird vor allem die Geschichte der Siebengebirgslandschaft mit ihren verschiedenen Aspekten behandelt, etwa die Entstehung der Vulkanlandschaft und ihre Veränderung durch den Steinabbau sowie die im 19. Jahrhundert einsetzenden Naturschutzbestrebungen. Auch die zum Steinabbau gehörenden Berufe und Wirtschaftszweige werden dokumentiert, wie zum Beispiel die Steinlieferungen für den Bau des Kölner Domes, das Steinmetzwesen und der Backofenbau.“ (rheinischemuseen.de, 2009)
Gefühlte und reale Landschaft. Landschaftsgemälde als Informationsträger. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (Hrsg.): Kulturlandschaftliche Informationssysteme in Deutschland. Erfassen-Erhalten-Vermitteln, S. 58-69. Bonn.
Stadt Königswinter (Hrsg.) (1991)
Siebengebirgsmuseum der Stadt Königswinter. Königswinter.
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