Die jüdische Gemeinde Kirchheim seit dem frühen 19. Jahrhundert: Bis 1848 waren die Kirchheimer Juden in der Flamersheimer Gegend tonangebend, dann verschob sich der Schwerpunkt nach Flamersheim. Von 1852/70 bis 1919 gehörte Kirchheim zur Spezialsynagogengemeinde Flamersheim in der Kreissynagogengemeinde Rheinbach. Gemeindegröße um 1815: –, um 1880: 36 (1885), 1932: 15 (1933), 2006: – (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Friedhof: Um 1790 richteten sich die Kirchheimer Juden einen eigenen Friedhof ein, vorher hatten sie ihre Toten auf dem nur wenige hundert Meter nördlich liegenden Judenfriedhof in Flamersheim bestattet. Der 1856 erweiterte und bis 1907 belegte Friedhof in der Mohrenweide bei Kirchheim besteht noch. „Der Friedhof ist sowohl in der NS-Zeit wie auch danach wiederholt verwüstet worden. Nach der Schliessung 1907 bestatteten die wenigen noch in Kirchheim ansässigen Juden ihre Toten in Flamersheim.“ (uni-heidelberg.de)
Heute wird das Areal von einem modernen Zaun begrenzt und macht einen sehr gepflegten Eindruck. Sieben Grabsteine sind hier erhalten. Bis auf einen Davidstern am Eingangstor sind vor Ort keine Hinwiese oder Informationen zum Objekt vorhanden (Begehung am 23. Juli 2012).
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig / Clemens Küpper, Geographisches Institut der Universität Bonn, 2012)
Internet de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Kirchheim (abgerufen 10.09.2019) www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Kirchheim (abgerufen 22.06.2011 und 30.07.2018, Inhalt nicht mehr verfügbar 22.06.2023)
Literatur
Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 348-352, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 55, Bonn.
Jüdischer Friedhof in der Mohrenweide in Kirchheim
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