Die jüdische Gemeinde seit dem frühen 19. Jahrhundert: Bis zur Franzosenzeit wohnten nur wenige Juden in Erkelenz und benachbarten Orten (mit Ausnahme von Schwanenberg). Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wuchs die jüdische Bevölkerung an. 1861 wurde die Synagogengemeinde Geilenkirchen-Heinsberg-Erkelenz mit den Filialgemeinden Gangelt, Geilenkirchen, Heinsberg, Waldenrath, Wassenberg und Schwanenberg gegründet. 1865 bildeten auch die Erkelenzer Juden (mit Matzerath, Rath-Anhoven und Venrath) eine eigene Filialgemeinde. Gemeindegröße um 1815: 0 (1812), um 1880: 44 (1885), 1932: 60, 2006: –. Bethaus / Synagoge: Seit 1862 ist ein Bethaus bezeugt. 1869 konnte ein Synagogenneubau eingeweiht werden. 1938 wurde die Synagoge verwüstet, Reste sind erhalten (vorstehende Angaben alle nach Reuter 2007).
Friedhof: Zunächst, wohl im frühen 19. Jahrhundert, begruben die Erkelenzer Juden ihre Toten in Lentholt (siehe Jüdischer Friedhof Schwanenberg in Lentholt). 1865 wurde ein Friedhofsgrundstück erworben, auf dem von 1862 bis 1938 bestattet wurde (1975 fand nochmals eine einzelne Beerdigung statt). In den Jahren 1892/93 wurde dieses erweitert.
„1474 jüd. Begräbnis auf der Joeden und der hontz kirchhoff am alten Bellinghover Weg. ... 1865 Miethaus als Synagoge; Friedhof in der Neußer Str., noch im Besitz z. Z. bestehender Kultgemeinde.“ (RhStA Erkelenz, S. 8)
Die Inschriften von 32 Grabsteinen aus den Jahren zwischen 1915 und 1999 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert (www.steinheim-institut.de). „Auf dem Friedhof steht ein Gedenkstein mit den Worten: Den toten jüdischen Mitbürgern der Stadt Erkelenz zum Gedenken. An der straßenseitigen Begrenzungsmauer des Friedhofs ist unter anderem eine Hinweistafel angebracht, die auf die Übernahme der Patenschaft durch die Gemeinschaftshauptschule Erkelenz-Mitte hinweist. Die Begräbnisstätte ist die dritte Station der Route gegen das Vergessen, die in Erkelenz auf die nationalsozialistische Gewaltherrschaft hinweist. Das Eingangstor ist verschlossen.“ (de.wikipedia.org)
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2020)
Internet www.steinheim-institut.de: Erkelenz, 32 Inschriften (1915-1999) (abgerufen 07.07.2020) de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Erkelenz (abgerufen 09.12.2020) www.uni-heidelberg.de: Projekt Jüdische Friedhöfe in Deutschland, Erkelenz (abgerufen 15.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 05.05.2022)
Literatur
Flink, Klaus (1976)
Erkelenz. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung III, Nr. 15.) Köln.
Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 422-428, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 38-39, Bonn.
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